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Online-Glücksspiel in Deutschland im September 2025: Markt ohne neue Impulse

September 2025: Wie viele Glücksspiel-Anbieter haben Lizenzen für den regulierten deutschen Markt erhalten?

[ Bild: Wie viele Glücksspiel-Anbieter besitzen Lizenzen für den regulierten deutschen Markt im September 2025? ]

Seit der Umsetzung der Glücksspielrechtsreform im Jahr 2023 verläuft die Entwicklung des regulierten Online-Marktes weiterhin auf gleichmäßigem Niveau. Auch die jüngsten Zahlen für September 2025 bestätigen die Tendenz eines weitgehend konsolidierten Marktumfelds. Auffällige Wachstumsimpulse oder strukturelle Veränderungen bleiben aus, die Branche operiert in einem von Kontinuität geprägten Rahmen.

Gleichbleibende Marktstruktur

Im Bereich der virtuellen Automatenspiele und Online-Casinos zeigt sich die derzeitige Stabilität deutlich. Im Vergleich zum zweiten Quartal 2025 traten keine neuen Anbieter in Erscheinung und auch die Produktlandschaft blieb unverändert. Die Betreiber bewegen sich klar innerhalb der regulatorischen Vorgaben, während Hinweise auf Expansion oder neue Geschäftsmodelle ausbleiben.

Die Vergabe zusätzlicher Lizenzen erfolgte im Berichtsmonat nicht. Ebenso waren weder technische Innovationen mit Marktrelevanz noch eine spürbare Erweiterung des Spielangebots zu verzeichnen.

Im staatlich regulierten Lotteriewesen zeigt sich ein ähnliches Bild: Die Zahl der aktiven Konzessionen blieb im September 2025 mit 105 Anbietern exakt auf dem Niveau des Vormonats. Veränderungen in der Marktteilnehmerstruktur wurden nicht festgestellt.

Zwei Jahre nach der Einführung des neuen Regulierungsrahmens präsentiert sich der legale Online-Glücksspielmarkt in Deutschland als gefestigt, jedoch ohne erkennbare Dynamik. Die beständige Entwicklung in den Segmenten Automatenspiele, Casino und Lotterie deutet auf eine stabile, zugleich aber stagnierende Marktphase hin.

Ob diese Phase der Konstanz in eine längerfristige Konsolidierung übergeht oder ob externe Faktoren, etwa technologische Innovationen, wirtschaftliche Entwicklungen oder regulatorische Anpassungen, künftig neue Bewegung erzeugen, lässt sich derzeit nicht prognostizieren.

Alle Lotterien 

Zeitraum

Anzahl Erlaubnisse

Anzahl Portale

Q1 2023

107

125

Q2 2023

108

126

Q3 2023

114

115

Q4 2023

105

115

 

 

 

Q1 2024

106

117

Q2 2024

107

126

Q3 2024

107

124

Q4 2024

105

118

 

 

 

Q1 2025

105

118

Q2 2025

105

118

Q3 2025

105

118

 

Deutsches Lotteriesystem: Föderales Gefüge mit zentraler Steuerung

Das staatliche Lotteriewesen in Deutschland ist im Deutschen Lotto- und Totoblock (DLTB) institutionell gebündelt. Innerhalb dieser Organisation arbeiten die 16 Landeslotteriegesellschaften eng zusammen, um operative Abläufe zu vereinheitlichen und die Integrität der Verfahren sicherzustellen.

Zum Verantwortungsbereich des DLTB gehören insbesondere die ordnungsgemäße Durchführung der Ziehungen, die Berechnung der Gewinnquoten sowie die konsistente Veröffentlichung der Ergebnisse.

Durch diese zentrale Abstimmung wird ein standardisierter, überprüfbarer und nachvollziehbarer Prozess gewährleistet. Der Zusammenschluss fungiert damit als technisches und organisatorisches Bindeglied zwischen den föderal eigenständigen Landesgesellschaften und einem übergeordneten Systemrahmen.

Das Absatzsystem der staatlichen Lotterien beruht auf einem kombinierten Vertriebsmodell. Einerseits sichern rund 25.000 Annahmestellen vor Ort den traditionellen Zugang und die regionale Verankerung. Andererseits betreiben sämtliche Landesgesellschaften eigenständige Internetportale, die den Vertrieb auf digitaler Ebene abbilden.

Diese zweigleisige Struktur spiegelt die Anpassung an verändertes Spielverhalten wider und verbindet klassische Vertriebskanäle mit den Anforderungen einer zunehmend digitalen Kundschaft.

Die Verantwortung für Aufsicht und Durchführung der Lotterieangebote liegt weiterhin bei den einzelnen Bundesländern. Das Regulierungsgefüge verbindet somit landesrechtliche Hoheit mit einem übergeordneten Rahmen verbindlicher Normen in den Bereichen Sicherheit, Transparenz und Spielerschutz.

Unter dem Dach des DLTB werden Prozesse zentral abgestimmt, während die operative und rechtliche Verantwortung in Länderhand verbleibt. Dadurch entsteht ein ausgewogenes Zusammenspiel aus föderaler Eigenständigkeit und übergreifender Systemkohärenz.

 

Zeitraum

Anzahl Erlaubnisse

Anzahl Portale

Q1 2023

16

16

Q2 2023

16

16

Q3 2023

16

16

Q4 2023

16

16

 

 

 

Q1 2024

16

16

Q2 2024

16

16

Q3 2024

16

16

Q4 2024

16

16

 

 

 

Q1 2025

16

16

Q2 2025

16

16

Q3 2025

16

16


Wohlfahrtslotterien in Deutschland: Geregeltes Marktsegment mit gemeinwohlorientierter Zweckbindung

Lotterieformen mit geringem Gefährdungspotenzial unterliegen in Deutschland einem klar definierten Rechtsrahmen. Grundlage bildet § 12 Absatz 3 des Glücksspielstaatsvertrags (GlüStV) von 2021, der die Voraussetzungen für den Betrieb dieser Angebote detailliert regelt. Charakteristisch ist ihre Einstufung in eine risikoarme Kategorie, in der suchtverstärkende Elemente ausdrücklich ausgeschlossen sind.

Dieses rechtliche Fundament sichert nicht nur die Abgrenzung zu anderen Glücksspielarten, sondern dient zugleich dem präventiven Verbraucherschutz und der Wahrung sozialer Integrität.

Wohlfahrtslotterien verfolgen im Gegensatz zu privatwirtschaftlich orientierten Glücksspielmodellen keine Gewinnerzielungsabsicht. Ihr Hauptzweck liegt in der Mittelbeschaffung für gemeinnützige, karitative oder kirchliche Projekte. Nur in Ausnahmefällen ist eine wirtschaftliche Betätigung erlaubt, und auch dann gilt eine strikte Zweckbindung sämtlicher Erlöse zugunsten sozialer Vorhaben.

Damit positioniert sich dieses Segment klar außerhalb des kommerziellen Wettbewerbs und erfüllt eine sozialpolitisch legitimierte Funktion im Gefüge des deutschen Glücksspielmarkts.

Zu den führenden Trägern zählen die Aktion Mensch e. V. und die Deutsche Postcode Lotterie, beide fest im wohlfahrtsorientierten Umfeld etabliert. Ihre Angebote entsprechen den regulatorischen Auflagen in vollem Umfang und werden regelmäßig überprüft.

Die Aufsicht obliegt der Gemeinsamen Glücksspielbehörde der Länder (GGL), die ein offizielles Register aller zugelassenen Betreiber führt. Ende September 2025 verzeichnete die Whitelist neun aktive Anbieter mit insgesamt 25 genehmigten Online-Formaten. Gegenüber dem Vorquartal blieb diese Zahl unverändert.

Durch die konsequente Bindung der Einnahmen an gemeinnützige Zwecke und die Einordnung in eine risikoarme Kategorie nimmt das Segment der Wohlfahrtslotterien eine Sonderstellung innerhalb des regulierten Glücksspielsystems ein.

Das aktuelle Marktbild verweist auf eine weitgehend konsolidierte Lage: klare rechtliche Rahmenbedingungen, hohe Transparenz bei der Mittelverwendung und ein dauerhaft niedriges Gefährdungsprofil schaffen ein stabiles und gesellschaftlich legitimiertes Umfeld.

Zeitraum

Anzahl Erlaubnisse

Anzahl Portale

Q1 2023

7

18

Q2 2023

7

18

Q3 2023

7

18

Q4 2023

8

19

 

 

 

Q1 2024

8

19

Q2 2024

9

23

Q3 2024

9

23

Q4 2024

9

25

 

 

 

Q1 2025

9

25

Q2 2025

9

25

Q3 2025

9

25

 

Sparlotterien in Deutschland: Schnittstelle zwischen Sparwesen und Glücksspielelement

Sparlotterien bilden innerhalb des regulierten Glücksspielmarkts eine besondere Kategorie risikoarmer Angebote. Getragen werden sie in erster Linie von Sparkassenverbänden und genossenschaftlichen Kreditinstituten, die damit ein Produkt anbieten, das Elemente der Kapitalanlage mit einer Gewinnchance verbindet.

Das Modell kombiniert den klassischen Sparvorgang mit einem Lotterieanteil: Der überwiegende Teil des monatlichen Entgelts wird als Spareinlage verbucht, während ein kleinerer Anteil in einen zentralen Gewinnfonds fließt. Damit steht der Vermögensaufbau im Vordergrund, der Glücksspielaspekt tritt in den Hintergrund.

Aus Sicht der Aufsicht gelten Sparlotterien als risikoarm, da sie im Kern auf Kapitalbildung ausgerichtet sind und der Zufall lediglich ergänzend wirkt. Die Konstruktion erfüllt damit sowohl finanzwirtschaftliche als auch sozialpolitische Funktionen:

Sie unterstützt das private Sparverhalten, ohne die mit traditionellen Glücksspielen verbundenen Risiken zu erzeugen. Die Trägerschaft durch etablierte Finanzinstitute stärkt zusätzlich das Vertrauen in die Integrität und Transparenz des Formats.

Sparlotterien verfügen über eine jahrzehntelange Tradition und sind in zahlreichen Bundesländern fest verankert. Sie haben sich als Instrument zur Förderung individueller Rücklagen etabliert und besitzen insbesondere in regionalen Märkten eine stabile Teilnehmerbasis.

Laut den aktuell vorliegenden Daten blieb die Zulassungssituation im August 2025 unverändert: Neue Genehmigungen wurden nicht erteilt, ebenso wenig kam es zu Lizenzrücknahmen. Diese Konstanz verweist auf ein hohes Maß an regulatorischer Verlässlichkeit und institutioneller Kontinuität.

Im Gefüge der legalen, risikoarmen Glücksspielformen nehmen Sparlotterien eine besondere Stellung ein. Ihre Verbindung aus banknaher Struktur, moderatem Risikoprofil und klarer Aufsichtspraxis macht sie zu einem stabilen Bestandteil des deutschen Glücksspielsystems.

 

Zeitraum

Anzahl Erlaubnisse

Anzahl Portale

Q1 2023

29

20

Q2 2023

29

20

Q3 2023

28

22

Q4 2023

28

22

 

 

 

Q1 2024

28

22

Q2 2024

28

23

Q3 2024

28

23

Q4 2024

28

23

 

 

 

Q1 2025

28

23

Q2 2025

28

23

Q3 2025

28

23

 

Gemeinsame Klassenlotterie der Länder: Zentrale Institution im föderalen Glücksspielsystem

Die Gemeinsame Klassenlotterie der Länder (GKL) ist das einzige Glücksspielunternehmen Deutschlands, das vollständig im Besitz aller 16 Bundesländer steht.

Ihr Mandat umfasst nicht nur die Organisation und Durchführung klassischer Klassenlotterien, sondern auch weiterer Spielformen, die im Glücksspielstaatsvertrag ausdrücklich zugelassen sind. Damit nimmt die GKL innerhalb der föderalen Glücksspielordnung eine Schlüsselstellung ein und fungiert als gemeinsames Vollzugsorgan der Länder.

Die heutige GKL ging aus der Fusion der vormals eigenständigen Nordwestdeutschen Klassenlotterie (NKL) und Süddeutschen Klassenlotterie (SKL) hervor.

Durch diese Zusammenführung wurden ehemals regional getrennte Verwaltungs- und Organisationsstrukturen in einer einheitlichen Institution gebündelt. Das Zusammengehen führte zu einer Harmonisierung betrieblicher Abläufe, zu einheitlichen Governance-Mechanismen und zu einer klaren Verteilung der Verantwortlichkeiten.

Zeitraum

Anzahl Erlaubnisse

Anzahl Portale

Q1 2023

1

1

Q2 2023

1

1

Q3 2023

1

1

Q4 2023

1

1

 

 

 

Q1 2024

1

1

Q2 2024

1

1

Q3 2024

1

1

Q4 2024

1

1

 

 

 

Q1 2025

1

1

Q2 2025

1

1

Q3 2025

1

1

 

Online-Lotterievermittlung unter Aufsicht: Stabilität im regulierten Umfeld im Herbst 2025

Die digitale Vermittlung staatlicher Lotterieprodukte in Deutschland findet ausschließlich innerhalb des behördlich kontrollierten Lizenzsystems statt. Zuständig für die Aufsicht und Vergabe der Erlaubnisse ist die Gemeinsame Klassenlotterie der Länder (GKL).

Eine Konzession wird nur dann erteilt, wenn der Betreiber den Nachweis technischer Zuverlässigkeit, lückenloser Protokollierung und transparenter Geschäftsprozesse erbringt. Ziel dieser strikten Vorgaben ist die klare Abgrenzung gegenüber nicht genehmigten Angeboten sowie die Sicherung eines hohen Maßes an Vertrauens- und Verbraucherschutz.

Alle zugelassenen Vermittlungsplattformen sind an verbindliche Auflagen gebunden. Dazu zählen die Umsetzung zertifizierter Sicherheitsstandards, eine nachvollziehbare Dokumentation sämtlicher Datenflüsse und die regelmäßige Übermittlung von Prüf- und Tätigkeitsberichten an die zuständigen Landesbehörden.

Nach den offiziellen Erhebungen waren Ende September 2025 38 Unternehmen mit gültiger Lizenz im Bereich der Online-Lotterievermittlung aktiv. Diese Zahl entspricht exakt dem Niveau des vorangegangenen Berichtszeitraums. Auch die Anzahl der registrierten Plattformen blieb stabil bei 33. Weder neue Anbieter noch Marktaustritte wurden gemeldet.

Zeitraum

Anzahl Erlaubnisse

Anzahl Portale

Q1 2023

43

45

Q2 2023

43

45

Q3 2023

41

42

Q4 2023

41

42

 

 

 

Q1 2024

41

42

Q2 2024

42

42

Q3 2024

41

41

Q4 2024

39

37

 

 

 

Q1 2025

38

34

Q2 2025

38

33

Q3 2025

38

33

 

Digitale Spielvermittler im Lotteriewesen: Gefestigte Marktstruktur im September 2025

Im deutschen Lotteriesektor fungieren Online-Spielvermittler als technische und organisatorische Schnittstellen innerhalb des staatlich lizenzierten Systems. Sie agieren nicht als Veranstalter, sondern leiten die Spielaufträge der Kundinnen und Kunden unmittelbar an die zuständigen Landeslotteriegesellschaften weiter.

Der Schwerpunkt der Geschäftstätigkeit liegt auf der Verwaltung und Vermittlung von Tippgemeinschaften, ergänzt durch die Möglichkeit zur Einzelteilnahme über webbasierte Portale. Sämtliche Abläufe erfolgen auf Grundlage detaillierter regulatorischer Vorgaben, die hohe Anforderungen an Datensicherheit, technische Integrität und organisatorische Nachvollziehbarkeit stellen.

Das Lizenzsystem verpflichtet die Betreiber zur Einhaltung klar definierter Standards in den Bereichen Informationssicherheit, Transaktionsdokumentation und Transparenz. Durch diese Genehmigungspflicht wird eine eindeutige Abgrenzung gegenüber unautorisierten oder nicht überprüften Online-Angeboten gewährleistet.

Nach den offiziellen Erhebungen waren zum 30. September 2025 bundesweit 13 zugelassene Spielvermittlungsunternehmen tätig. Diese betrieben gemeinsam 20 Online-Plattformen. Im Vergleich zum Vormonat blieb die Struktur unverändert.

Zeitraum

Anzahl Erlaubnisse

Anzahl Portale

Q1 2023

10

15

Q2 2023

11

16

Q3 2023

11

16

Q4 2023

11

16

 

 

 

Q1 2024

12

18

Q2 2024

12

20

Q3 2024

12

20

Q4 2024

12

20

 

 

 

Q1 2025

13

19

Q2 2025

13

20

Q3 2025

13

20

 

Online-Pferdewetten unter Lizenz: Gefestigte Marktstruktur im dritten Quartal 2025

Zum Stichtag 30. September 2025 zeigt sich der Markt für konzessionierte Online-Pferdewetten in Deutschland unverändert stabil. Insgesamt verfügen fünf Anbieter über eine gültige Genehmigung, die den Betrieb von sieben Plattformen umfasst.

Diese Zahlen entsprechen exakt dem Niveau des vorangegangenen Quartals. Weder neue Zulassungen noch Entzüge bestehender Lizenzen wurden registriert, was auf eine anhaltend konsolidierte Marktordnung hinweist. Von den konzessionierten Betreibern haben zwei Unternehmen ihren Sitz in Deutschland, während drei Gesellschaften ihre Hauptverwaltung auf Malta führen.

Im Beobachtungszeitraum traten keine Indikatoren für strukturelle Veränderungen, Markteintritte oder Rückzüge auf. Die unveränderte Zahl der genehmigten Betreiber und Plattformen verdeutlicht den Grad institutioneller Festigung und die Wirksamkeit der bestehenden Kontrollmechanismen.

Das Segment der digitalen Pferdewetten präsentiert sich zum Ende des dritten Quartals 2025 als stabiler Bestandteil des regulierten Glücksspielmarkts. Ein klar definierter Konzessionsrahmen, verlässliche Aufsichtsverfahren und eine begrenzte, aber konsolidierte Anbieterlandschaft prägen ein Umfeld, das von Kontinuität und regulatorischer Beständigkeit geprägt ist.

 

Zeitraum

Anzahl Erlaubnisse

Anzahl Portale

Q1 2023

6

7

Q2 2023

6

7

Q3 2023

6

7

Q4 2023

6

7

 

 

 

Q1 2024

5

6

Q2 2024

5

6

Q3 2024

5

6

Q4 2024

5

7

 

 

 

Q1 2025

5

7

Q2 2025

5

7

Q3 2025

5

7

Lizenzierte Online-Sportwetten im September 2025

Zum Stichtag 30. September 2025 präsentiert sich der regulierte Markt für Online-Sportwetten in Deutschland weitgehend stabil. 28 Unternehmen verfügen aktuell über eine gültige Konzession für den Internetvertrieb. Dies ist ein Rückgang um einen Anbieter im Vergleich zum vorangegangenen Berichtszeitraum.

Die Zahl der aktiv betriebenen Plattformen hat sich infolge dieses Rückzugs ebenfalls leicht verringert und liegt nun bei 31. Insgesamt bestätigen die Kennzahlen ein Bild moderater Konstanz bei gleichzeitig hoher Marktdisziplin.

Die Analyse der Unternehmensstandorte verdeutlicht die weiterhin stark internationale Ausrichtung des Segments. Lediglich ein Konzessionär ist in Deutschland ansässig, während sich zwei Unternehmen in Österreich und eines in Frankreich befinden.

Die Mehrheit der Marktteilnehmer – 24 Lizenzinhaber – hat ihren Sitz auf Malta, das sich damit erneut als zentraler Standort für Anbieter im europäischen Online-Sportwettenmarkt erweist. Diese geografische Konzentration illustriert die überregionale Struktur und den europäischen Charakter des regulierten Systems.

Insgesamt zeigt sich der deutsche Online-Sportwettenmarkt zum Ende des dritten Quartals 2025 als konsolidiert und geordnet. Die unveränderten regulatorischen Leitplanken, die strikte Konzessionspflicht sowie die kontinuierliche behördliche Überwachung gewährleisten Rechtssicherheit und Marktkontinuität.

Zeitraum

Anzahl Erlaubnisse

Anzahl Portale

Q1 2023

36

40

Q2 2023

30

36

Q3 2023

31

37

Q4 2023

31

39

 

 

 

Q1 2024

30

37

Q2 2024

30

37

Q3 2024

29

36

Q4 2024

29

34

 

 

 

Q1 2025

29

33

Q2 2025

29

33

Q3 2025

28

31

Online-Automatenspiele in Deutschland: Gefestigter Markt nach der Phase des Wachstums

Mit dem Glücksspielstaatsvertrag 2021 wurde der Betrieb von Online-Automatenspielen erstmals rechtlich legitimiert und in einen verbindlichen Regulierungsrahmen überführt.

Eine zentrale Rolle nahm dabei die Deutsche Gesellschaft für Glücksspiel mbH (DGGS) ein: Als erster zugelassener Anbieter startete sie im Juni 2022 mit den Marken JackpotPiraten und BingBong und setzte damit wesentliche Maßstäbe für Compliance, technische Sicherheit und verantwortungsbewusstes Spiel. Nach einer Phase deutlicher Expansion und Marktdynamik hat sich das Segment inzwischen in Richtung struktureller Konsolidierung entwickelt.

Zum September 2025 verfügten 37 Betreiber über eine gültige Lizenz für Online-Automatenspiele – ein Rückgang um einen Anbieter gegenüber dem Vormonat. Entsprechend reduzierte sich auch die Zahl der betriebenen Plattformen leicht.

Die juristische Verortung der Anbieter unterstreicht die internationale Dimension des Segments. Neun Unternehmen haben ihren Sitz in Deutschland, eines in Österreich, während 27 Betreiber auf Malta registriert sind.

Die starke Präsenz maltesischer Gesellschaften lässt sich durch mehrere Faktoren erklären: eine langjährige Erfahrung im europäischen Glücksspielsektor, spezialisierte Lizenzierungsstrukturen sowie eine ausgeprägte technologische Infrastruktur.

Das Segment der Online-Automatenspiele hat sich seit seiner Legalisierung von einem jungen Wachstumsmarkt zu einem konsolidierten, stabil regulierten Teil des deutschen Glücksspielsystems entwickelt.

Zeitraum

Anzahl Erlaubnisse

Anzahl Portale

Q1 2023

29

70

Q2 2023

39

119

Q3 2023

40

120

Q4 2024

39

120

 

 

 

Q1 2024

39

120

Q2 2024

39

121

Q3 2024

39

122

Q4 2024

37

106

 

 

 

Q1 2025

37

108

Q2 2025

38

108

Q3 2025

37

107

Online-Poker in Deutschland: Konsolidierte Marktverhältnisse im September 2025

Zum Stichtag 30. September 2025 präsentiert sich der regulierte Markt für Online-Poker in Deutschland unverändert. Nach Angaben der Gemeinsamen Glücksspielbehörde der Länder (GGL) umfasst die aktuelle Whitelist weiterhin fünf lizenzierte Anbieter, die zusammen sieben Online-Plattformen betreiben.

Im Vergleich zum Vorquartal wurden weder neue Genehmigungen erteilt noch bestehende Konzessionen zurückgegeben. Das Segment zeigt sich somit in einer Phase stabiler Konsolidierung, die auf ein ausgewogenes Marktgefüge und konstante regulatorische Rahmenbedingungen hinweist.

Alle derzeit konzessionierten Betreiber sind auf Malta registriert. Diese Konzentration unterstreicht die Rolle des Inselstaats als wichtiges Zentrum für internationale Glücksspielanbieter innerhalb der Europäischen Union.

Bislang sind keine Hinweise auf strukturelle Verschiebungen, Markteintritte oder neuartige Wettbewerbsdynamiken erkennbar. Der Markt befindet sich in einer konsolidierten Phase, die durch verlässliche Aufsichtspraxis und berechenbare Rahmenbedingungen geprägt ist.

Zeitraum

Anzahl Erlaubnisse

Anzahl Portale

Q1 2023

4

6

Q2 2023

5

7

Q2 2023

5

7

Q4 2023

5

7

 

 

 

Q1 2024

5

7

Q2 2024

5

7

Q3 2024

5

7

Q4 2024

5

7

 

 

 

Q1 2025

5

7

Q2 2025

5

7

Q3 2025

5

7

Staatlich lizenzierte Online-Casinospiele: Gefestigter Teilmarkt im dritten Quartal 2025

Zum Stichtag 30. September 2025 zeigt sich der Bereich der staatlich konzessionierten Online-Casinospiele unverändert stabil. Fünf Anbieter verfügen weiterhin über eine gültige Betriebsgenehmigung, während insgesamt acht Plattformen aktiv zugelassen sind.

Im Berichtsmonat wurden keine neuen Konzessionen erteilt, und auch bestehende Genehmigungen blieben unverändert.

Zeitraum

Anzahl Erlaubnisse

Anzahl Portale

Q1 2023

0

0

Q2 2023

0

0

Q3 2023

0

0

Q4 2023

0

0

 

 

 

Q1 2024

1

1

Q2 2024

1

1

Q3 2024

5

6

Q4 2024

5

8

 

 

 

Q1 2025

5

8

Q2 2025

5

8

Q3 2025

5

8

 

Reform des Glücksspielstaatsvertrags: Kampf gegen illegale Angebote und Grenzen technischer Sperrmaßnahmen

Die Bundesländer treiben derzeit eine gezielte Nachschärfung des Glücksspielstaatsvertrags 2021 voran. Der Entwurf eines Zweiten Änderungsstaatsvertrags zielt darauf ab, die rechtlichen Instrumente zur Bekämpfung illegaler Online-Angebote zu stärken und die Arbeit der Gemeinsamen Glücksspielbehörde der Länder (GGL) effizienter zu gestalten.

Kernpunkte sind eine Erweiterung der Befugnisse für IP- und Websperren, die Intensivierung des internationalen Datenaustauschs sowie organisatorische Anpassungen innerhalb der Aufsichtsstruktur.

Die Überprüfung des Staatsvertrags Ende 2023 hatte gezeigt, dass illegale Glücksspielplattformen trotz zunehmender Lizenzierungen weiter erhebliche Marktanteile binden.

Insbesondere Anbieter ohne deutsche Konzession, häufig mit Sitz außerhalb der EU, umgehen bestehende Regeln durch flexible Domainwechsel, verschleierte Zahlungswege und unklare Rechtsverhältnisse.

Neue Rechtsgrundlagen für Netzsperren

Die Reform sieht eine Modernisierung der Rechtsbasis für Netzsperren vor. Auf Grundlage des Urteils des Bundesverwaltungsgerichts vom 19. März 2025 (8 C 3.24) wird das bisherige Verantwortlichkeitskriterium aufgehoben. Künftig können daher auch Internet-Zugangsanbieter sowie Domain-Registrare als Adressaten von Sperrverfügungen herangezogen werden.

Neben klassischen DNS-Sperren sollen die Behörden künftig auch die Entfernung illegaler Inhalte anordnen dürfen. Gleichwohl wird ein weitreichendes IP-Blocking weiterhin nur zurückhaltend bewertet, da eine unbeabsichtigte Sperrung legaler Angebote nicht ausgeschlossen werden kann.

Diese technische Verschärfung soll die Durchsetzbarkeit von Maßnahmen gegen unerlaubte Anbieter verbessern – insbesondere gegenüber Betreibern, die sich der direkten Regulierung durch ausländische Rechtskonstruktionen entziehen.

Da viele nicht lizenzierte Glücksspielplattformen von internationalen Konzernen betrieben werden, sieht der Entwurf eine Ausweitung des Datenaustauschs mit ausländischen Sicherheits- und Strafverfolgungsbehörden vor.

Die GGL soll künftig Informationen nicht nur von deutschen Behörden, sondern auch von Partnerstellen im Ausland einholen dürfen. Diese Erweiterung betrifft insbesondere Ermittlungen nach § 4b und § 9 Abs. 3a GlüStV 2021. Ziel ist, Folge- und Begleitkriminalität, etwa Geldwäsche oder Steuerhinterziehung, frühzeitig zu erkennen und einzudämmen.

Strukturelle und verwaltungsrechtliche Anpassungen

Neben den Maßnahmen gegen illegale Anbieter umfasst die Reform auch organisatorische Änderungen:

  • eine neue Wertgrenze für Vertragsentscheidungen des GGL-Vorstands (100.000 Euro),
  • eine Präzisierung der Sperrdatei-Regelungen zur eindeutigen Identifikation von Abfragen,
  • sowie eine Verschlankung der Jahresabschlussprüfung, um Verwaltungsverfahren zu beschleunigen. Diese Punkte sollen den Verwaltungsaufwand verringern und die Konzentration auf operative Vollzugsaufgaben ermöglichen.

Herausforderung Schwarzmarkt

Trotz klarer rechtlicher Fortschritte bleibt die Bekämpfung des Schwarzmarkts eine der zentralen Herausforderungen des deutschen Glücksspielwesens. Der Anteil nicht lizenzierter Anbieter im Internet ist weiterhin hoch – insbesondere bei Online-Casinos, Automatenspielen und Sportwetten.

Diese Angebote sind für Spieler häufig attraktiver, da sie mit weniger Einschränkungen, höheren Einsatzgrenzen und breiterer Produktvielfalt werben. Die rechtmäßigen Betreiber stehen damit vor einem strukturellen Wettbewerbsnachteil, den technische Maßnahmen allein kaum ausgleichen können.

Wirksamkeit hängt von der Marktattraktivität ab

IP- und Websperren können ein wichtiges Instrument zur Eindämmung illegaler Glücksspielangebote darstellen – insbesondere zur Erschwerung des Zugangs und als Signal für die Durchsetzungsfähigkeit der Regulierung.

Doch solche Maßnahmen bekämpfen in erster Linie Symptome, nicht Ursachen. Ihre Wirksamkeit bleibt begrenzt, solange illegale Plattformen für Spieler attraktivere Inhalte, schnellere Abläufe oder weniger Restriktionen bieten.

Langfristig wird der Erfolg der Regulierung daher nicht allein von strengeren Vollzugsinstrumenten abhängen, sondern von der Wettbewerbsfähigkeit und Attraktivität des legalen Angebots. Nur wenn staatlich konzessionierte Plattformen ein überzeugendes, zugleich sicheres und transparentes Spielumfeld schaffen, lässt sich der Schwarzmarkt nachhaltig zurückdrängen.

Quellen:

Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder (GGL) Whitelist

European Commission

veröffentlicht am: Mittwoch, 29. Oktober 2025
überarbeitet am: Donnerstag, 30. Oktober 2025
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Zulassungen Online-Glücksspiel,  September 2025 

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August 2025: Wie viele Glücksspiel-Anbieter besitzen Zulassungen für den regulierten deutschen Markt?