Stagnation im Online-Glücksspielmarkt: Regulierte Segmente im Mai 2025 ohne Wachstumsimpulse
Mai 2025: Überblick über die vergebenen Zulassungen im regulierten Glücksspielmarkt in Deutschland
Zwei Jahre nach Inkrafttreten der umfassenden Regulierungsmaßnahmen zu Beginn des Jahres 2023 zeigt sich der deutsche Markt für legale Online-Glücksspielangebote weiterhin geprägt von struktureller Zurückhaltung. Die Entwicklung im Mai 2025 bestätigt den fortwährenden Trend eines weitgehend ausbleibenden Aufschwungs innerhalb des regulierten Bereichs.
Insbesondere die Marktbereiche virtuelle Automatenspiele sowie Online-Casinospiele haben im Vergleich zum ersten Quartal des Jahres keine nennenswerten Veränderungen aufgewiesen. Die verfügbaren Kennzahlen lassen auf eine anhaltende Konsolidierungsphase schließen, in der sich Anbieter und Marktteilnehmer weiter an die regulatorischen Rahmenbedingungen anpassen.
Impulse für eine dynamischere Marktentwicklung blieben auch im aktuellen Berichtsmonat aus. Vielmehr deuten die aktuellen Daten auf eine Phase relativer Stabilität hin, die weniger von Wachstum als von der Nachwirkung struktureller Umstellungen geprägt ist. Neue Anbieteraktivitäten, Produkterweiterungen oder verändertes Nutzerverhalten konnten bislang keine sichtbaren Impulse setzen, sodass sich das Aktivitätsniveau weiterhin auf moderater Höhe einpendelt.
Konstante Anbieterzahl im Lotteriewesen: Markt zeigt im Mai 2025 keine Dynamik
Im deutschen Lotteriemarkt mit staatlicher Zulassung blieb die Zahl der konzessionierten Unternehmen auch im Mai 2025 unverändert. Nach wie vor sind 105 Anbieter offiziell zugelassen, womit der Stand gegenüber dem vierten Quartal des Jahres 2024 konstant blieb.
Diese Stabilität verweist auf eine fest etablierte Marktstruktur. Weder wurden neue Anbieter registriert, noch kam es zu Rückzügen bestehender Akteure aus dem legalen Marktsegment. Die Lage lässt auf eine Phase organisatorischer Kontinuität schließen, in der sich das bestehende Marktgefüge ohne erkennbare strukturelle Verschiebungen behauptet.
Die aktuelle Konstellation deutet darauf hin, dass der Lotteriesektor sich in einem Stadium regulatorischer und betrieblicher Ausbalancierung befindet. Die ausgebliebene Marktbewegung kann als Zeichen dafür gewertet werden, dass wesentliche Transformationsprozesse der Vorjahre abgeschlossen sind und der Sektor gegenwärtig ein stabiles institutionelles Gleichgewicht erreicht hat.
Alle Lotterien
Zeitraum | Anzahl Erlaubnisse | Anzahl Portale |
Q1 2023 | 107 | 125 |
Q2 2023 | 108 | 126 |
Q3 2023 | 114 | 115 |
Q4 2023 | 105 | 115 |
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Q1 2024 | 106 | 117 |
Q2 2024 | 107 | 126 |
Q3 2024 | 107 | 124 |
Q4 2024 | 105 | 118 |
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Q1 2025 | 105 | 118 |
Q2 2025 | 105 | 118 |
Segmentanalyse: Strukturen und Mechanismen im Bereich staatlich organisierter Lotterieangebote
Bundesweite Abstimmung durch länderübergreifende Kooperation
Die Organisation des deutschen Lotteriewesens erfolgt über den Deutschen Lotto- und Totoblock (DLTB), ein länderübergreifendes Koordinierungsgremium, das zentrale operative Prozesse über die Bundesländer hinweg bündelt.
Im Rahmen dieser Arbeitsgemeinschaft werden wesentliche Abläufe – darunter die Durchführung der Ziehungen, die Ermittlung der Gewinnquoten sowie deren Veröffentlichung – nach einheitlichen Standards abgewickelt. Maßgeblich sind dabei Vorgaben zur Transparenz, Revisionssicherheit und standardisierten Dokumentation.
Vertriebsstrukturen im stationären und digitalen Bereich
Das staatlich regulierte Lotteriesystem in Deutschland stützt sich auf ein zweigleisiges Vertriebsmodell. Die physische Komponente besteht aus einem flächendeckenden Netz von etwa 25.000 Annahmestellen, das die Präsenz in urbanen wie ländlichen Regionen sicherstellt.
Parallel dazu betreibt jede der 16 Landeslotteriegesellschaften eine digitale Verkaufsplattform, über die Verbraucher die Teilnahme an Lotterieprodukten online abwickeln können.
Zuständigkeiten im föderalen Regulierungssystem
Sowohl der stationäre als auch der digitale Vertrieb unterliegen der Aufsicht der jeweiligen Bundesländer. Diese föderale Aufgabenteilung ist integraler Bestandteil der Glücksspielregulierung in Deutschland und stellt sicher, dass sowohl Betrieb als auch Kontrolle im Einklang mit den gesetzlichen Anforderungen sowie den Prinzipien rechtlicher Verlässlichkeit und Prävention erfolgen.
Zeitraum | Anzahl Erlaubnisse | Anzahl Portale |
Q1 2023 | 16 | 16 |
Q2 2023 | 16 | 16 |
Q3 2023 | 16 | 16 |
Q4 2023 | 16 | 16 |
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Q1 2024 | 16 | 16 |
Q2 2024 | 16 | 16 |
Q3 2024 | 16 | 16 |
Q4 2024 | 16 | 16 |
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Q1 2025 | 16 | 16 |
Q2 2025 | 16 | 16 |
Sozialorientierte Lotterien mit niedrigem Risikoprofil: Stand und Regulierung im Mai 2025
Lotterieformate, die gemäß § 12 Abs. 3 des Glücksspielstaatsvertrags 2021 als besonders risikoarm im Hinblick auf suchtgefährdende Spielmuster eingestuft werden, unterliegen klar definierten regulatorischen Rahmenbedingungen. Ein wesentliches Kriterium für deren Zulässigkeit besteht in der Abwesenheit kommerzieller Gewinnerzielungsabsicht – es sei denn, weitergehende gesetzliche Anforderungen hinsichtlich der Teilnahmeanreize werden erfüllt.
Sofern solche erweiterten Zulassungsvoraussetzungen vorliegen, schreibt die geltende Rechtslage zwingend vor, dass sämtliche Einnahmen ausschließlich Zwecken des Gemeinwohls, der Mildtätigkeit oder der Kirche zugeführt werden. Beispiele für Anbieter, die diesen Maßgaben entsprechen, sind unter anderem die Aktion Mensch e. V. sowie die Deutsche Postcode Lotterie. Beide Organisationen haben sich im Bereich gemeinwohlorientierter Lotteriemodelle fest etabliert.
Nach Angaben der Gemeinsamen Glücksspielbehörde der Länder (GGL) umfasst die offizielle Whitelist mit Stand Mai 2025 weiterhin neun konzessionierte Anbieter in diesem spezifischen Marktsegment. Die Zahl blieb damit gegenüber dem ersten Quartal des Jahres unverändert. Insgesamt betreiben diese Veranstalter aktuell 25 genehmigte Onlineplattformen, über die die jeweiligen Lotterieformate angeboten werden. Das Marktumfeld in diesem Bereich zeigt sich somit weiterhin konstant und stabil.
Zeitraum | Anzahl Erlaubnisse | Anzahl Portale |
Q1 2023 | 7 | 18 |
Q2 2023 | 7 | 18 |
Q3 2023 | 7 | 18 |
Q4 2023 | 8 | 19 |
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Q1 2024 | 8 | 19 |
Q2 2024 | 9 | 23 |
Q3 2024 | 9 | 23 |
Q4 2024 | 9 | 25 |
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Q1 2025 | 9 | 25 |
Q2 2025 | 9 | 25 |
Regionale Sparlotteriemodelle: Finanzprodukt mit Lotteriekomponente und geringem Risikoprofil
Im Bereich geringfügig risikobehafteter Glücksspielprodukte nehmen sogenannte Sparlotterien eine besondere Stellung ein. Diese werden vornehmlich von Instituten der Sparkassenorganisation sowie von genossenschaftlichen Bankhäusern angeboten.
Charakteristisch ist die Verknüpfung eines planmäßigen Sparmechanismus mit einem ergänzenden Gewinnspielanteil. Dabei fließt der Großteil des jeweiligen Lospreises in einen individuellen Sparprozess, während nur ein geringer Anteil als Spieleinsatz fungiert.
Durch diese Struktur ergibt sich eine deutliche Risikominderung im Vergleich zu klassischen Glücksspielprodukten. Der maßgebliche Fokus auf Kapitalbildung schwächt motivationsstarke Spielanreize gezielt ab und verleiht dem Produkt eine betont zweckorientierte Dimension.
Als hybrides Finanz- und Spielangebot finden Sparlotterien seit Jahrzehnten insbesondere im regionalen Raum breite Akzeptanz und gelten als etabliertes Mittel zur Förderung der privaten Vermögensbildung mit spielerischer Komponente.
Für den Berichtsmonat Mai 2025 zeigt sich die Zulassungslage weiterhin stabil. Die Anzahl der konzessionierten Anbieter blieb konstant; es wurden weder neue Genehmigungen ausgesprochen noch bestehende zurückgezogen. Damit bestätigt sich die institutionelle Kontinuität in diesem Marktsegment auch im aktuellen Beobachtungszeitraum.
Zeitraum | Anzahl Erlaubnisse | Anzahl Portale |
Q1 2023 | 29 | 20 |
Q2 2023 | 29 | 20 |
Q3 2023 | 28 | 22 |
Q4 2023 | 28 | 22 |
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Q1 2024 | 28 | 22 |
Q2 2024 | 28 | 23 |
Q3 2024 | 28 | 23 |
Q4 2024 | 28 | 23 |
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Q1 2025 | 28 | 23 |
Q2 2025 | 28 | 23 |
Klassenlotterien unter gemeinsamer Länderaufsicht: Die GKL als zentrale Trägerinstitution
Die Gemeinsame Klassenlotterie der Länder (GKL) fungiert als bundesweit einziges Glücksspielunternehmen, das unter der kollektiven Trägerschaft aller 16 Bundesländer operiert. Mit der konzessionierten Durchführung von Klassenlotterien sowie weiteren gesetzlich zulässigen Lotterieformaten erfüllt die GKL eine zentrale Rolle im föderal organisierten Glücksspielwesen Deutschlands.
Die Gründung der GKL resultierte aus der institutionellen Verschmelzung der vormals eigenständigen Nordwestdeutschen Klassenlotterie (NKL) und der Süddeutschen Klassenlotterie (SKL). Durch diesen Zusammenschluss wurde ein einheitlicher organisatorischer Rahmen geschaffen, der vormals regional differenzierte Strukturen in einem zentralisierten Modell zusammenführt.
Die operative Tätigkeit der GKL basiert auf einem klar definierten regulatorischen Gefüge, das der konsistenten Umsetzung der gesetzlichen Vorgaben des Glücksspielrechts dient. Dabei stehen rechtliche Integrität, Transparenz und die permanente behördliche Kontrolle im Vordergrund.
Das Modell der GKL illustriert beispielhaft, wie föderale Kooperationsmechanismen zu einer koordinierten und gemeinwohlorientierten Regulierung im staatlichen Glücksspielbereich beitragen können.
Zeitraum | Anzahl Erlaubnisse | Anzahl Portale |
Q1 2023 | 1 | 1 |
Q2 2023 | 1 | 1 |
Q3 2023 | 1 | 1 |
Q4 2023 | 1 | 1 |
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Q1 2024 | 1 | 1 |
Q2 2024 | 1 | 1 |
Q3 2024 | 1 | 1 |
Q4 2024 | 1 | 1 |
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Q1 2025 | 1 | 1 |
Q2 2025 | 1 | 1 |
Lizenziert vermittelte Online-Lotterieangebote: Leichter Rückgang bei Anbieterzahl im Mai 2025
Der digitale Vertrieb von Lotterieprodukten in Deutschland ist an ein spezielles Erlaubnisverfahren gebunden, das der rechtssicheren Vermittlung im Auftrag der Gemeinsamen Klassenlotterie der Länder (GKL) dient. Die Vergabe entsprechender Lizenzen setzt die Erfüllung strenger regulatorischer Vorgaben voraus, die auf die Sicherstellung von Transparenz, Systemintegrität und regulatorischer Überprüfbarkeit im Online-Vertrieb abzielen.
Zum Stichtag 31. Mai 2025 wurden im offiziellen Lizenzregister 38 zugelassene Vermittlungsunternehmen geführt. Gegenüber dem Vormonat April bedeutet dies einen marginalen Rückgang, da im April noch 39 Anbieter eine gültige Konzession besaßen. Auch bei den genutzten digitalen Plattformen ist ein leichter Rückgang zu verzeichnen: Ihre Zahl verringerte sich von 34 auf 33.
Diese Entwicklung deutet auf ein weiterhin stabiles Marktumfeld hin, auch wenn sich auf Anbieterseite geringfügige Veränderungen ergeben haben. Der leichte Rückgang könnte auf selektive Marktaustritte oder konsolidierungsbedingte Anpassungen im Lizenzportfolio zurückzuführen sein, ohne jedoch das grundsätzliche Gleichgewicht innerhalb des regulierten Vermittlungssystems zu beeinträchtigen.
Zeitraum | Anzahl Erlaubnisse | Anzahl Portale |
Q1 2023 | 43 | 45 |
Q2 2023 | 43 | 45 |
Q3 2023 | 41 | 42 |
Q4 2023 | 41 | 42 |
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Q1 2024 | 41 | 42 |
Q2 2024 | 42 | 42 |
Q3 2024 | 41 | 41 |
Q4 2024 | 39 | 37 |
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Q1 2025 | 38 | 34 |
Q2 2025 | 38 | 33 |
Vermittlungsbasierte Lotteriedienste im Netz: Geringer Zuwachs bei Online-Plattformen im Mai 2025
Im Rahmen des deutschen Glücksspielrechts fungieren gewerbliche Online-Spielvermittler als spezialisierte Dienstleister, die außerhalb klassischer Verkaufsstellen operieren. Diese Unternehmen vermitteln Spielverträge zwischen Endkundschaft und konzessionierten Lotteriegesellschaften – ohne selbst als Lotterieanbieter aufzutreten.
Zentrale Bestandteile ihres Geschäftsmodells sind neben der Einzelspielvermittlung insbesondere auch die Verwaltung und Koordination von Spielgemeinschaften.
Als erwerbswirtschaftlich ausgerichtete Akteure agieren diese Vermittler auf Basis regulatorisch definierter Lizenzauflagen. Ihr Tätigkeitsfeld ist auf digitale Kanäle beschränkt und zielt auf die Bereitstellung strukturierter Vermittlungsservices innerhalb eines kontrollierten Vertriebsrahmens ab.
Zum Ende des Beobachtungszeitraums im Mai 2025 waren 13 Spielvermittlungsunternehmen mit einer entsprechenden Zulassung aktiv. Sie betrieben zusammen 20 Online-Portale – ein leichter Anstieg gegenüber dem Vorquartal, in dem 19 Plattformen registriert waren.
Diese Entwicklung signalisiert eine fortgesetzte Stabilisierung innerhalb dieses Vertriebskanals. Die konstante Zahl der Anbieter bei leicht erhöhter Plattformaktivität verweist auf eine gefestigte Marktstellung der digitalen Spielvermittler im regulierten Lotteriebereich.
Zeitraum | Anzahl Erlaubnisse | Anzahl Portale |
Q1 2023 | 10 | 15 |
Q2 2023 | 11 | 16 |
Q3 2023 | 11 | 16 |
Q4 2023 | 11 | 16 |
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Q1 2024 | 12 | 18 |
Q2 2024 | 12 | 20 |
Q3 2024 | 12 | 20 |
Q4 2024 | 12 | 20 |
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Q1 2025 | 13 | 19 |
Q2 2025 | 13 | 20 |
Regulierte Pferdewetten im Online-Segment: Marktstruktur bleibt im Mai 2025 stabil
Im Segment der staatlich lizenzierten Pferdewetten hat sich die Anbietersituation im Mai 2025 nicht verändert. Unverändert aktiv sind fünf konzessionierte Unternehmen, die zusammen den Betrieb von sieben digitalen Plattformen zur Vermittlung und Abwicklung entsprechender Wettangebote verantworten.
Die Analyse der Unternehmensstandorte zeigt eine geteilte geografische Struktur: Zwei der Anbieter sind in Deutschland registriert, während drei weitere Unternehmen ihren rechtlichen Hauptsitz in Malta führen. Diese länderübergreifende Aufstellung entspricht dem Status quo aus dem vorangegangenen Berichtszeitraum und lässt auf eine fortdauernde Marktstabilität schließen.
Die gleichbleibende Konstellation verdeutlicht die konsolidierte Lage in diesem speziellen Teilbereich des regulierten Glücksspielmarkts. Weder neue Markteintritte noch Rückzüge wurden im betrachteten Zeitraum verzeichnet, was auf ein gefestigtes Anbieterumfeld hindeutet.
Zeitraum | Anzahl Erlaubnisse | Anzahl Portale |
Q1 2023 | 6 | 7 |
Q2 2023 | 6 | 7 |
Q3 2023 | 6 | 7 |
Q4 2023 | 6 | 7 |
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Q1 2024 | 5 | 6 |
Q2 2024 | 5 | 6 |
Q3 2024 | 5 | 6 |
Q4 2024 | 5 | 7 |
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Q1 2025 | 5 | 7 |
Q2 2025 | 5 | 7 |
Regulierung im Bereich Online-Sportwetten: Lizenzstatus im Mai 2025 ohne Veränderung
Die Marktstruktur im regulierten Online-Sportwettenbereich zeigte sich im Mai 2025 stabil. Wie bereits im ersten Quartal des Jahres verfügten 29 Unternehmen über eine gültige Lizenz zur Veranstaltung von Sportwetten im Internet. Auch die Anzahl der betriebenen Plattformen blieb im Beobachtungszeitraum unverändert.
Ein Blick auf die rechtlichen Unternehmenssitze der konzessionierten Anbieter verdeutlicht die internationale Zusammensetzung des Marktes:
- 2 Unternehmen mit Sitz in Deutschland
- 2 Anbieter mit Firmensitz in Österreich
- 1 Betreiber mit Sitz in Frankreich
- 24 Lizenznehmer mit juristischer Ansiedlung in Malta
Diese geografische Verteilung entspricht der bisherigen Marktkonstellation und verweist auf ein weiterhin gefestigtes Marktgefüge ohne strukturelle Umbrüche. Die Lizenzlage bestätigt somit die Stabilität des Anbieterkreises im gesetzlich regulierten Sportwettensektor.
Zeitraum | Anzahl Erlaubnisse | Anzahl Portale |
Q1 2023 | 36 | 40 |
Q2 2023 | 30 | 36 |
Q3 2023 | 31 | 37 |
Q4 2023 | 31 | 39 |
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Q1 2024 | 30 | 37 |
Q2 2024 | 30 | 37 |
Q3 2024 | 29 | 36 |
Q4 2024 | 29 | 34 |
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Q1 2025 | 29 | 33 |
Q2 2025 | 29 | 33 |
Online-Automatenspiele in der Bundesrepublik: Markt tritt in Phase struktureller Konsolidierung
Seit dem Markteintritt der Deutschen Gesellschaft für Glücksspiel (DGGS) im Juni 2022 mit den Plattformen JackpotPiraten und BingBong hat sich das Segment der virtuellen Automatenspiele innerhalb des regulierten Online-Glücksspielmarkts zunächst durch ein starkes Wachstum hervorgetan.
Als erstes in Deutschland konzessioniertes Unternehmen in diesem Bereich trug die DGGS wesentlich zur Etablierung des neuen rechtlichen Rahmens bei und prägte die Anfangsphase der Marktöffnung entscheidend mit.
Mittlerweile zeichnet sich jedoch eine klare Verschiebung in Richtung struktureller Konsolidierung ab. Die Auswertung der Marktdaten für Mai 2025 bestätigt eine stabile Anbieterlandschaft:
Die Zahl der lizenzierten Betreiber liegt unverändert bei 37, ebenso wie die Zahl der aktiven digitalen Plattformen, die sich weiterhin auf 108 beläuft. Diese Entwicklung lässt auf eine Normalisierung des Wettbewerbsumfelds schließen, in dem das vorherige Wachstum zunehmend von Strategien zur Effizienzoptimierung und Portfoliofokussierung abgelöst wird.
Ein Blick auf die Herkunftsstruktur der Anbieter verdeutlicht die internationale Prägung des Markts:
- 9 Unternehmen mit Sitz in Deutschland
- 1 Anbieter mit Firmensitz in Österreich
- 27 Betreiber mit juristischer Ansiedlung in Malta
Diese Aufstellung verweist auf eine fortschreitende Marktetablierung unter weitgehend stabilen Bedingungen, begleitet von einer zunehmenden Ausrichtung auf Qualität, regulatorische Konformität und nachhaltige Angebotsstrategien.
Zeitraum | Anzahl Erlaubnisse | Anzahl Portale |
Q1 2023 | 29 | 70 |
Q2 2023 | 39 | 119 |
Q3 2023 | 40 | 120 |
Q4 2024 | 39 | 120 |
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Q1 2024 | 39 | 120 |
Q2 2024 | 39 | 121 |
Q3 2024 | 39 | 122 |
Q4 2024 | 37 | 106 |
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Q1 2025 | 37 | 108 |
Q2 2025 | 37 | 108 |
Online-Poker im regulierten Markt: Anbieterlandschaft im Mai 2025 ohne Veränderung
Der Markt für gesetzlich zugelassenes Online-Poker in Deutschland weist im Mai 2025 eine stabile Struktur auf. Die Zahl der konzessionierten Anbieter bleibt gegenüber dem vorangegangenen Berichtszeitraum konstant:
Fünf Unternehmen sind auf der von der Gemeinsamen Glücksspielbehörde der Länder (GGL) geführten Whitelist gelistet und betreiben gemeinsam sieben digitale Plattformen für die Durchführung regulierter Pokerangebote im Internet.
Bemerkenswert ist die geografisch einheitliche Ausrichtung der Marktteilnehmer: Alle aktuell aktiven Anbieter sind mit ihrem juristischen Hauptsitz in Malta registriert. Diese homogene Standortverteilung unterstreicht die fortdauernde Dominanz eines international orientierten Betreiberumfelds innerhalb dieses Teilsegments.
Die Konstanz in Bezug auf Anbieterzahl und Standortstruktur spricht für ein konsolidiertes Marktgefüge, das sich bislang weder durch Neu-Eintritte noch durch Rückzüge verändert hat. Der Online-Pokermarkt bleibt damit innerhalb des regulierten Glücksspielrahmens ein vergleichsweise stabiles und klar abgegrenztes Segment.
Zeitraum | Anzahl Erlaubnisse | Anzahl Portale |
Q1 2023 | 4 | 6 |
Q2 2023 | 5 | 7 |
Q2 2023 | 5 | 7 |
Q4 2023 | 5 | 7 |
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Q1 2024 | 5 | 7 |
Q2 2024 | 5 | 7 |
Q3 2024 | 5 | 7 |
Q4 2024 | 5 | 7 |
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Q1 2025 | 5 | 7 |
Q2 2025 | 5 | 7 |
Online-Casinospiele unter staatlicher Aufsicht: Lizenzvergabe und Marktstatus im Mai 2025
Mit der Genehmigung vom 15. Januar 2024 erhielt die Staatliche Lotterie- und Spielbankenverwaltung erstmals eine offizielle Zulassung zur Veranstaltung regulierter Online-Casinospiele.
Damit wurde die Grundlage für die legale Bereitstellung klassischer Tischspiele wie Roulette und Blackjack sowie für den Betrieb eines Live-Casinos geschaffen. Der Zugang zu diesem Angebot ist jedoch geografisch beschränkt und ausschließlich für Personen mit Wohnsitz im Freistaat Bayern zugelassen.
Neue Dynamik ab dem dritten Quartal 2024
Nach einer längeren Phase ohne erkennbare Bewegung kam es am 18. September 2024 zu einem bedeutsamen Impuls im Marktsegment der Online-Casinospiele. An diesem Tag wurden erstmals vier weiteren Unternehmen offizielle Lizenzen für den Betrieb insgesamt fünf digitaler Casinoangebote erteilt.
Zu den neuen Lizenznehmern gehört BluBet Operation Limited – eine Tochtergesellschaft der österreichischen Novomatic-Gruppe –, die unter der Domain casino.novoline.de auftritt. Ebenfalls zugelassen wurde die Cashpoint Malta Limited, ein Unternehmen der Gauselmann-Gruppe, das seither merkur-spiel.de betreibt.
Darüber hinaus erhielt Skill On Net Limited die Genehmigung für klassische Casinospiele auf drueckglueck.de/casino, während Tipico Karlsruhe Limited zwei Lizenzen für eigene Plattformen erlangte. Zwei zusätzliche Konzessionen für denselben Anbieter wurden am 5. November 2024 rechtskräftig.
Lizenzstatus im Jahr 2025: Keine Neuerungen bis Ende Mai
Im bisherigen Verlauf des Jahres 2025 blieb die Struktur der Lizenzvergabe im Online-Casino-Segment unverändert. Es wurden keine weiteren Zulassungen erteilt, was auf eine Phase regulatorischer Konsolidierung und Marktberuhigung schließen lässt. Die gegenwärtige Situation deutet auf ein stabiles Lizenzgefüge hin, das sich nach der Initialdynamik des Vorjahres in eine Phase institutioneller Festigung überführt hat.
Zeitraum | Anzahl Erlaubnisse | Anzahl Portale |
Q1 2023 | 0 | 0 |
Q2 2023 | 0 | 0 |
Q3 2023 | 0 | 0 |
Q4 2023 | 0 | 0 |
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Q1 2024 | 1 | 1 |
Q2 2024 | 1 | 1 |
Q3 2024 | 5 | 6 |
Q4 2024 | 5 | 8 |
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Q1 2025 | 5 | 8 |
Q2 2025 | 5 | 8 |
Die Causa BET3000: Tauziehen um die Online-Lizenz offenbart Krise in der Glücksspielaufsicht
Am 25. Juli 2024 entzog die Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder (GGL) dem Sportwettenanbieter BET3000 (IBA Entertainment Ltd.) ohne vorherige Anhörung die bundesweite Lizenz. Grund waren laut GGL angebliche technische Mängel im IT-Kontrollsystem des Online-Vertriebs (LUGAS), die aus dem Jahr 2023 stammten. BET3000 wies die Vorwürfe zurück und argumentierte, die Mängel seien zum Entscheidungszeitpunkt längst behoben gewesen.
Kritik der BET3000-Gruppe an der GGL
In einem offenen Brief übte Melina Borisic, Geschäftsführerin der Verwaltungsfirma von BET3000, scharfe Kritik an der GGL. Sie warf der Behörde unter anderem vor:
- Verstoß gegen rechtliches Gehör (§ 28 VwVfG)
- Fehlende Begründung (§ 39 VwVfG)
- Ungleichbehandlung gegenüber Wettbewerbern (Art. 3 GG)
- Eingriff in die Berufsausübung (Art. 12 GG)
- Missachtung der in § 4 ff. GlüStV 2021 vorgesehenen Sanktionsstufen (z. B. Ermahnung vor Lizenzentzug)
Die GGL habe darüber hinaus vertrauliche technische Unterlagen in ein eigenes Konzept übernommen („Technische Erwartungshaltung“), ohne BET3000 zu nennen – ein Verhalten, das das Unternehmen als „öffentlich finanzierte Willkür“ bezeichnete.
Wirtschaftliche und gesellschaftliche Auswirkungen
Durch den Lizenzentzug kam es zur sofortigen Abschaltung der Online-Angebote sowie zur Einstellung des stationären Betriebs in über 200 Wettbüros. Über 1.500 Arbeitsplätze waren betroffen.
BET3000 bezifferte den finanziellen Schaden für Staat und Kommunen auf über 55 Millionen Euro an entgangenen Steuereinnahmen. Das Unternehmen warnte vor einer Erosion des legalen Glücksspielmarktes.
Gerichtlicher Durchbruch: Vollständige Lizenzrückgabe im Juni 2025
Mit Beschluss vom 4. Juni 2025 (Az.: 7 B 182/24 HAL) erklärte das Verwaltungsgericht Halle den Lizenzentzug der GGL für rechtswidrig. Das Gericht stellte mehrere Verfahrensfehler fest:
- Der Sofortvollzug sei unzureichend und rechtswidrig begründet worden.
- Mildernde Maßnahmen wie eine öffentliche Abmahnung seien nicht in Betracht gezogen worden.
- Die wirtschaftlichen Folgen für das Unternehmen seien ungenügend berücksichtigt worden.
BET3000 darf seither wieder vollumfänglich Sportwetten anbieten – online wie stationär. Der Eintrag auf der Whitelist der GGL wurde entsprechend aktualisiert. Die GGL hatte bereits im August 2024 aufgrund einer gerichtlichen Zwischenverfügung den stationären Betrieb zulassen müssen, blieb aber hinsichtlich des Online-Angebots unnachgiebig.
Bedeutung für die Branche und die GGL
Der Fall BET3000 ist zum Präzedenzfall für die Regulierungspraxis der GGL geworden. Er zeigt:
- Eine aus Sicht vieler Marktteilnehmer übermäßig formalisierte, wenig transparente Regulierungslogik
- Eine ungerechte Sanktionspraxis, bei der ähnliche Verstöße bei anderen Anbietern nur geringfügig geahndet wurden
- Die mangelnde Dialogbereitschaft der Behörde mit Lizenznehmern
BET3000 sieht sich durch das Urteil in seiner Position als einer der führenden Anbieter im legalen deutschen Sportwettenmarkt gestärkt. Das Unternehmen kündigte an, weiterhin auf höchste technische Standards, Transparenz und Compliance zu setzen.
Ein Weckruf für die Regulierungspraxis
Der Fall wirft grundsätzliche Fragen zur Rechtsstaatlichkeit und Gleichbehandlung in der Glücksspielaufsicht auf. Die Auseinandersetzung hat gezeigt, dass selbst etablierte Anbieter einem Regulierungsrahmen ausgesetzt sind, der bislang wenig institutionelle Selbstkritik zulässt.
Die vollständige gerichtliche Rehabilitation von BET3000 könnte künftig als Maßstab für ein faires und verhältnismäßiges Verwaltungshandeln im Glücksspielsektor dienen.
Virtuelle Automatenspiele im regulierten Umfeld: Markt stagniert unter strukturellen Belastungen
Der regulierte Markt für virtuelle Automatenspiele in Deutschland operiert weiterhin unter den Bedingungen des Glücksspielstaatsvertrags 2021, der eine bundesweit einheitliche Rechtsgrundlage für Online-Glücksspielangebote etabliert hat. Die praktische Umsetzung dieses rechtlichen Rahmens wird in der Branche jedoch zunehmend kritisch bewertet.
Insbesondere die folgenden strukturellen Faktoren wirken hemmend auf das Marktwachstum:
- Das Zulassungsverfahren für neue Marktteilnehmer ist durch hohe Komplexität und lange Bearbeitungszeiten geprägt.
- Umfangreiche regulatorische Anforderungen erschweren potenziellen Anbietern den Marktzugang.
- Infolgedessen haben sich mehrere Unternehmen aus laufenden Genehmigungsprozessen zurückgezogen oder verzichten von vornherein auf eine Antragstellung.
Diese Konstellation hat zu einer weitgehenden Stagnation innerhalb des lizenzierten Marktsegments geführt. Parallel dazu bleibt der Einfluss nicht genehmigter Angebote im digitalen Raum bestehen – ein Umstand, der das Ziel einer effektiven Kanalisierung in legale Strukturen konterkariert.
Branchenbeobachter und Fachverbände plädieren daher für eine praxisorientierte Weiterentwicklung des regulatorischen Modells. Insbesondere eine Beschleunigung der Genehmigungsverfahren und die bessere Ausbalancierung zwischen Verbraucherschutz und Marktzugang werden als zentrale Stellschrauben für eine nachhaltige Marktstabilisierung genannt.
Quelle:
überarbeitet am: Mittwoch, 25. Juni 2025