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Regulierte Online-Glücksspielsegmente im April 2025: Markt verharrt in Konsolidierungsphase

Ein Überblick auf die vergebenen Lizenzen im deutschen regulierten Glücksspielmarkt für April 2025

[ Bild: Die Anzahl der Zulassungen für Glücksspiel-Anbieter in Deutschland blieben im April 2025 weitgehend konstant. ]

Die regulatorischen Umbrüche, die Anfang 2023 das Marktgefüge des legalen Glücksspiels in Deutschland neu definierten, zeigen auch zwei Jahre später eine nachhaltige Wirkung. Auch im April 2025 blieb das Wachstum des regulierten Online-Glücksspielangebots weitgehend aus. Die Analyse der Marktentwicklung weist auf eine fortgesetzte Stabilisierung auf niedrigem Aktivitätsniveau hin.

Im Fokus stehen dabei insbesondere die Segmente der virtuellen Automatenspiele und der Online-Casinospiele, die im Vergleich zum ersten Quartal 2025 keine signifikanten Verschiebungen verzeichneten. Die Marktdaten deuten auf eine Phase der Konsolidierung hin, in der strukturelle Anpassungsprozesse nach wie vor nachwirken, während gleichzeitig neue Impulse bislang ausblieben.

Strukturstabilität im Lotteriesektor: Bestandszahlen im April 2025 unverändert 

Der regulierte Lotteriemarkt in Deutschland verzeichnete im April 2025 keine Veränderung bei der Anzahl der konzessionierten Anbieter. Mit weiterhin 105 zugelassenen Unternehmen blieb der Stand gegenüber dem letzten Quartal des Vorjahres konstant.

Diese gleichbleibende Zahl weist auf eine stabile Marktarchitektur hin. Weder neue Marktzugänge noch Rückzüge aus dem regulierten Bereich wurden registriert. In der Gesamtschau deutet die aktuelle Entwicklung auf eine Phase institutioneller Konsolidierung hin, in der bestehende Strukturen fortbestehen und sich etablieren, ohne dass signifikante Expansions- oder Rückbauprozesse erkennbar wären.

Die Stabilität innerhalb dieses Marktsegments kann somit als Ausdruck einer weitgehend abgeschlossenen Anpassungsphase gewertet werden – ein möglicher Indikator für regulatorische und wirtschaftliche Gleichgewichtslagen im Bereich der legalen Lotterieangebote.

Alle Lotterien 

Zeitraum

Anzahl Erlaubnisse

Anzahl Portale

Q1 2023

107

125

Q2 2023

108

126

Q3 2023

114

115

Q4 2023

105

115

 

 

 

Q1 2024

106

117

Q2 2024

107

126

Q3 2024

107

124

Q4 2024

105

118

 

 

 

Q1 2025

105

118

Q2 2025

105

118

Es folgt nun die gesonderte Betrachtung der einzelnen Bereiche der Lotterieprodukte. 

Föderale Koordination und Vertriebsinfrastruktur im staatlichen Lotteriewesen

Die deutschen Lotteriegesellschaften sind im Deutschen Lotto- und Totoblock (DLTB) organisiert – einer länderübergreifenden Arbeitsgemeinschaft, die zentrale operative Prozesse bundesweit koordiniert. Diese Zusammenarbeit gewährleistet eine standardisierte Durchführung von Aufgaben wie der Ziehung der Gewinnzahlen sowie der Ermittlung und Veröffentlichung von Quoten und unterliegt dabei verbindlichen Anforderungen an Nachvollziehbarkeit und Transparenz.

Das Vertriebsmodell des staatlichen Lotteriewesens beruht auf einer dualen Struktur: Zum einen steht den Spielteilnehmern ein umfassendes Netz von rund 25.000 stationären Verkaufsstellen zur Verfügung, das eine flächendeckende Versorgung sicherstellt. Zum anderen ergänzen digitale Angebote das System: Jede der 16 Landeslotteriegesellschaften betreibt eine eigene Online-Plattform, über die Lotterieprodukte auch im Internet verfügbar gemacht werden.

Diese digitale und analoge Verzahnung erfolgt im Rahmen der föderalen Glücksspielregulierung. Die Verantwortung für Betrieb und Aufsicht liegt bei den jeweiligen Landesbehörden. Damit wird gewährleistet, dass alle Abläufe sowohl den gesetzlichen Vorgaben als auch den Grundsätzen einer kontrollierten und rechtssicheren Glücksspielarchitektur entsprechen.

Zeitraum

Anzahl Erlaubnisse

Anzahl Portale

Q1 2023

16

16

Q2 2023

16

16

Q3 2023

16

16

Q4 2023

16

16

 

 

 

Q1 2024

16

16

Q2 2024

16

16

Q3 2024

16

16

Q4 2024

16

16

 

 

 

Q1 2025

16

16

Q2 2025

16

16

Gemeinwohlfördernde Lotterien mit geringem Gefährdungspotenzial: Aktuelle Entwicklungen im April 2025

Lotterien, die auf Grundlage von § 12 Absatz 3 des Glücksspielstaatsvertrags 2021 als besonders risikoarm in Bezug auf die Förderung problematischen Spielverhaltens klassifiziert werden, unterliegen spezifischen gesetzlichen Bestimmungen. Eine zentrale Voraussetzung für ihre rechtmäßige Durchführung ist das Fehlen eines erwerbswirtschaftlichen Ziels – es sei denn, zusätzliche Anforderungen, insbesondere über reine Werbemaßnahmen hinausreichende Motivationen zur Teilnahme, werden erfüllt.

In Fällen, in denen solche erweiterten Kriterien greifen, ist gesetzlich zwingend vorgesehen, dass sämtliche Einnahmen ausschließlich Zwecken mit gemeinnützigem, kirchlichem oder mildtätigem Charakter zugeführt werden. Zu den Organisationen, die diesen regulatorischen Maßgaben entsprechen, zählen etwa die Aktion Mensch e.V. sowie die Deutsche Postcode Lotterie. Beide gelten als feste Größen im Bereich sozial orientierter Glücksspielangebote.

Mit Stand April 2025 umfasst die durch die Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder (GGL) veröffentlichte Whitelist weiterhin neun konzessionierte Anbieter in diesem Segment – eine Konstellation, die sich gegenüber dem ersten Quartal des Jahres nicht verändert hat. Zusammengenommen betreiben diese Veranstalter 25 genehmigte Onlineplattformen, auf denen die betreffenden Lotterieformate bereitgestellt werden. Damit bleibt die Marktlage in diesem Bereich derzeit stabil.

Zeitraum

Anzahl Erlaubnisse

Anzahl Portale

Q1 2023

7

18

Q2 2023

7

18

Q3 2023

7

18

Q4 2023

8

19

 

 

 

Q1 2024

8

19

Q2 2024

9

23

Q3 2024

9

23

Q4 2024

9

25

 

 

 

Q1 2025

9

25

Q2 2025

9

25

Regionale Sparlotterien: Kombination aus Vermögensbildung und Lotterieelement

Im Segment der risikoarmen Glücksspielangebote stellen Sparlotterien, die von Instituten der Sparkassen-Finanzgruppe sowie genossenschaftlichen Banken betrieben werden, eine besondere Form dar. Kennzeichnend für dieses Modell ist die Kombination eines Lotterieelements mit einem systematischen Sparprozess: Der überwiegende Anteil des Lospreises wird dem individuellen Vermögensaufbau zugeführt, während lediglich ein kleinerer Teil zur Teilnahme am Gewinnspiel verwendet wird.

Durch diese Ausgestaltung wird das mit der Teilnahme verbundene Gefährdungspotenzial signifikant abgeschwächt. Die Rückführung eines beträchtlichen Einzahlungsanteils als Sparbetrag reduziert den reinen Spielanreiz und verleiht dem Produkt einen zusätzlichen funktionalen Nutzen. Sparlotterien vereinen somit Elemente der privaten Vorsorge mit einer begrenzten Glücksspielkomponente und verfügen über eine langjährige Akzeptanz insbesondere im regionalen Kontext.

Für April 2025 lässt sich eine konstante Zulassungslage feststellen: Die Zahl der offiziell genehmigten Anbieter blieb unverändert. Neue Zulassungen oder Rücknahmen wurden im Beobachtungszeitraum nicht registriert.

Zeitraum

Anzahl Erlaubnisse

Anzahl Portale

Q1 2023

29

20

Q2 2023

29

20

Q3 2023

28

22

Q4 2023

28

22

 

 

 

Q1 2024

28

22

Q2 2024

28

23

Q3 2024

28

23

Q4 2024

28

23

 

 

 

Q1 2025

28

23

Q2 2025

28

23

Klassenlotterien im föderalen Verbund: Die Rolle der GKL als länderübergreifende Institution

Die GKL Gemeinsame Klassenlotterie der Länder stellt die zentrale Instanz für staatlich genehmigte Klassenlotterien in Deutschland dar. Als einziges Glücksspielunternehmen unter gemeinsamer Trägerschaft aller 16 Bundesländer verfügt sie über eine offizielle Erlaubnis zur Durchführung von Klassenlotterien sowie weiteren gesetzlich zulässigen Glücksspielprodukten.

Hervorgegangen ist die GKL aus dem Zusammenschluss zweier vormals autonom agierender Lotteriegesellschaften – der Nordwestdeutschen Klassenlotterie (NKL) und der Süddeutschen Klassenlotterie (SKL). Mit dieser strukturellen Neuordnung wurde ein bundesweit einheitliches Modell geschaffen, das die zuvor regional organisierten Klassenlotterien in einer institutionellen Einheit bündelt.

Die Tätigkeit der GKL erfolgt auf Basis eines konsolidierten regulatorischen Rahmens, der die Einhaltung sämtlicher rechtlicher Vorgaben des Glücksspielrechts sicherstellen soll. Vorrangiges Ziel ist ein rechtskonformer, transparenter und unter staatlicher Aufsicht stehender Betrieb der angebotenen Lotterieformate. Die föderale Kooperation innerhalb der GKL steht damit beispielhaft für eine koordinierte Glücksspielregulierung im öffentlichen Interesse.

Zeitraum

Anzahl Erlaubnisse

Anzahl Portale

Q1 2023

1

1

Q2 2023

1

1

Q3 2023

1

1

Q4 2023

1

1

 

 

 

Q1 2024

1

1

Q2 2024

1

1

Q3 2024

1

1

Q4 2024

1

1

 

 

 

Q1 2025

1

1

Q2 2025

1

1

Digitale Lotterievermittlung im Lizenzsystem: Leichtes Wachstum bei Anbietern, konstante Plattformanzahl

Der Vertrieb von Lotterieprodukten über das Internet unterliegt in Deutschland einer gesonderten regulatorischen Zulassung. Eine solche Genehmigung erlaubt es bestimmten Unternehmen, im Auftrag der Gemeinsamen Klassenlotterie der Länder (GKL) digitale Lotterieangebote rechtssicher bereitzustellen. Die Erteilung dieser Erlaubnisse ist an umfassende gesetzliche Anforderungen gebunden, die insbesondere der Transparenz, Kontrolle und Integrität des Online-Vertriebs dienen.

Mit Stand vom 30. April 2025 verzeichnete das Register der zugelassenen Vertriebsstellen insgesamt 39 lizenzierte Unternehmen. Dies entspricht einem moderaten Anstieg gegenüber dem ersten Quartal des Jahres, in dem 38 Anbieter über eine entsprechende Konzession verfügten. Unverändert blieb hingegen die Anzahl der betriebenen digitalen Verkaufsportale, die weiterhin bei 34 liegt.

Die aktuelle Entwicklung signalisiert eine weitgehende Stabilität im Marktsegment der regulierten Online-Lotterievermittlung, bei gleichzeitig selektiver Erweiterung der zugelassenen Vertriebsakteure.

Zeitraum

Anzahl Erlaubnisse

Anzahl Portale

Q1 2023

43

45

Q2 2023

43

45

Q3 2023

41

42

Q4 2023

41

42

 

 

 

Q1 2024

41

42

Q2 2024

42

42

Q3 2024

41

41

Q4 2024

39

37

 

 

 

Q1 2025

38

34

Q2 2025

39

34

Gewerbliche Online-Spielvermittler im Lotteriebereich: Marktstruktur bleibt im April 2025 konstant

Gewerbliche Spielvermittler im Internet agieren im deutschen Glücksspielsystem gemäß den Vorgaben des Glücksspielstaatsvertrags 2021 außerhalb traditioneller Annahme- oder Wettstellen. Ohne eigene stationäre Vertriebsinfrastruktur übernehmen diese Unternehmen die Rolle intermediärer Akteure, indem sie Spielverträge zwischen Teilnehmenden und lizenzierten Lotteriegesellschaften vermitteln. Ein zentrales Geschäftsfeld stellt darüber hinaus die Organisation von Spielgemeinschaften dar, um eine kollektive Teilnahme an Lotterieprodukten zu ermöglichen.

Das Geschäftsmodell dieser Marktteilnehmer ist klar gewinnorientiert und basiert auf der Erbringung vermittlungsnaher Dienstleistungen im Rahmen eines regulierten Vertriebsumfelds. Zum Ende des Berichtsmonats April 2025 waren insgesamt 13 gewerbliche Spielvermittler mit entsprechender Erlaubnis tätig. Diese betrieben zusammen 19 digitale Plattformen zur Abwicklung des Spielbetriebs.

Im Vergleich zum vorhergehenden Quartal ergaben sich keine Veränderungen in der Anzahl der aktiven Unternehmen oder der betriebenen Portale. Die Datenlage bestätigt damit die gegenwärtige Marktstabilität und unterstreicht die konsolidierte Position dieses spezialisierten Vertriebskanals innerhalb des legalen Online-Glücksspielangebots.

Zeitraum

Anzahl Erlaubnisse

Anzahl Portale

Q1 2023

10

15

Q2 2023

11

16

Q3 2023

11

16

Q4 2023

11

16

 

 

 

Q1 2024

12

18

Q2 2024

12

20

Q3 2024

12

20

Q4 2024

12

20

 

 

 

Q1 2025

13

19

Q2 2025

13

19

Anbieterstruktur im Bereich Pferdewetten: Konstante Marktlage im April 2025-Angebote

Im Bereich der regulierten Pferdewetten blieb die Marktkonstellation auch im April 2025 unverändert. Unverändert operieren bundesweit fünf lizenzierte Anbieter, die insgesamt sieben digitale Plattformen zur Vermittlung und Abwicklung von Pferdewetten betreiben.

Die geografische Verteilung der Unternehmenssitze zeigt ein geteiltes Bild: Zwei der registrierten Anbieter sind in Deutschland ansässig, während drei weitere ihren juristischen Hauptsitz in Malta haben. Diese Konstellation besteht bereits seit dem vorhergehenden Berichtszeitraum fort und unterstreicht die derzeitige Marktstabilität in diesem speziellen Segment des Glücksspielmarktes.

Zeitraum

Anzahl Erlaubnisse

Anzahl Portale

Q1 2023

6

7

Q2 2023

6

7

Q3 2023

6

7

Q4 2023

6

7

 

 

 

Q1 2024

5

6

Q2 2024

5

6

Q3 2024

5

6

Q4 2024

5

7

 

 

 

Q1 2025

5

7

Q2 2025

5

7

Lizenzlage im Sportwettenmarkt: Anbieterzahl unverändert, leichter Rückgang bei Online-Portalen

Im April 2025 verfügten insgesamt 29 Unternehmen über eine gültige Lizenz zur Durchführung von Sportwetten im Internet. Damit blieb sowohl die Anzahl der Anbieter als auch die der Portale konstant im Vergleich zum ersten Quartal 2025.

Firmensitze der Sportwetten-Unternehmen:

•     Zwei Anbieter haben ihren Firmensitz in Deutschland

•     Zwei Unternehmen firmieren in Österreich

•     Ein Unternehmen sitzt in Frankreich

•     24 Betreiber sind in Malta ansässig

Zeitraum

Anzahl Erlaubnisse

Anzahl Portale

Q1 2023

36

40

Q2 2023

30

36

Q3 2023

31

37

Q4 2023

31

39

 

 

 

Q1 2024

30

37

Q2 2024

30

37

Q3 2024

29

36

Q4 2024

29

34

 

 

 

Q1 2025

29

33

Q2 2025

29

33

Virtuelle Automatenspiele in Deutschland: Konsolidierung nach früher Wachstumsphase

Seit dem Eintritt der Deutschen Gesellschaft für Glücksspiel (DGGS) in den regulierten Markt der virtuellen Automatenspiele im Juni 2022, mit den Plattformen JackpotPiraten und BingBong, hat sich das Segment zunächst durch eine dynamische Expansion ausgezeichnet. Als erster national lizenzierter Anbieter in diesem Bereich markierte die DGGS einen bedeutenden Meilenstein in der Neustrukturierung des legalen Online-Angebots.

Inzwischen mehren sich jedoch die Anzeichen für eine Phase der Marktbereinigung. Die aktuellen Daten aus dem April 2025 deuten auf eine weitgehende Stabilisierung der Anbieterstruktur hin. Die Zahl der aktiven Betreiber blieb mit 37 Unternehmen gegenüber dem ersten Quartal des Jahres konstant. Lediglich die Zahl der betriebenen Internetportale hat sich geringfügig verringert: Durch die Verschmelzung der beiden Plattformen CrazyBuzzer und SlotMagie wurde ein Angebot konsolidiert.

Diese Entwicklung lässt auf eine zunehmende Marktstrukturierung schließen, in der Effizienzsteigerung und strategische Bündelung digitaler Angebote an Bedeutung gewinnen.

Firmensitze der Anbieter virtueller Automatenspiele: 

·        Neun Anbieter sind in Deutschland ansässig

·        Ein Betreiber firmiert in Österreich 

·        27 Unternehmen sitzen in Malta 

Zeitraum

Anzahl Erlaubnisse

Anzahl Portale

Q1 2023

29

70

Q2 2023

39

119

Q3 2023

40

120

Q4 2024

39

120

 

 

 

Q1 2024

39

120

Q2 2024

39

121

Q3 2024

39

122

Q4 2024

37

106

 

 

 

Q1 2025

37

108

Q2 2025

37

107

Online-Poker: Stabile Anbieterzahl bei einheitlicher Standortverteilung

Im Bereich der regulierten Online-Pokerspiele zeigt sich im April 2025 ein weitgehend unverändertes Marktbild. Wie bereits im vorangegangenen Erhebungszeitraum sind weiterhin fünf Anbieter auf der offiziellen Whitelist der Gemeinsamen Glücksspielbehörde der Länder gelistet. Diese Unternehmen betreiben insgesamt sieben digitale Plattformen für Online-Poker.

Auffällig ist die homogene geografische Struktur: Alle aktuell zugelassenen Anbieter haben ihren rechtlichen Sitz in Malta. Die Konstanz sowohl bei der Anzahl der Marktteilnehmer als auch bei deren Standortwahl verweist auf eine gefestigte Segmentstruktur innerhalb des regulierten Glücksspielmarktes.

Zeitraum

Anzahl Erlaubnisse

Anzahl Portale

Q1 2023

4

6

Q2 2023

5

7

Q2 2023

5

7

Q4 2023

5

7

 

 

 

Q1 2024

5

7

Q2 2024

5

7

Q3 2024

5

7

Q4 2024

5

7

 

 

 

Q1 2025

5

7

Q2 2025

5

7

Regulierte Online-Casinospiele: Markteintritt und aktuelle Lizenzlage im April 2025

Mit der am 15. Januar 2024 erteilten Genehmigung erhielt die Staatliche Lotterie- und Spielbankenverwaltung erstmals die rechtliche Befugnis, Online-Casinospiele anzubieten.

Damit wurde der Weg für die legale Durchführung klassischer Tischspiele wie Roulette und Blackjack sowie den Betrieb eines Live-Casinos unter behördlicher Aufsicht geebnet. Der Zugang zu diesem Angebot bleibt jedoch strikt auf Spielteilnehmende mit Wohnsitz im Freistaat Bayern beschränkt.

Neue Marktdynamik ab September 2024

Nach einer längeren Phase ohne erkennbare Veränderungen nahm die Entwicklung im Segment der Online-Casinospiele ab dem 18. September 2024 spürbar an Fahrt auf. An diesem Datum wurden erstmals vier weiteren Unternehmen Konzessionen für den Betrieb von insgesamt fünf Online-Casino-Plattformen erteilt.

Zu den neu lizenzierten Anbietern zählt unter anderem BluBet Operation Limited, eine Tochtergesellschaft der österreichischen Novomatic-Gruppe, die seither unter der Domain casino.novoline.de operiert. Auch Cashpoint Malta Limited, ein Unternehmen der Gauselmann-Gruppe, erhielt die Zulassung für die Plattform merkur-spiel.de.

Darüber hinaus wurde der Skill On Net Limited die Berechtigung zur Durchführung klassischer Casinospiele auf drueckglueck.de/casino erteilt. Die Tipico Karlsruhe Limited erhielt zwei Lizenzen für eigene Plattformangebote; zwei weitere Genehmigungen für denselben Anbieter wurden am 5. November 2024 rechtskräftig.

Keine Veränderungen im Jahr 2025

Sowohl im ersten Quartal als auch im April 2025 blieb die Lizenzlandschaft im Bereich der Online-Casinospiele unverändert. Neue Genehmigungen wurden in diesem Zeitraum nicht erteilt, was auf eine Phase der Konsolidierung und regulatorischen Stabilität hindeutet.

Zeitraum

Anzahl Erlaubnisse

Anzahl Portale

Q1 2023

0

0

Q2 2023

0

0

Q3 2023

0

0

Q4 2023

0

0

 

 

 

Q1 2024

1

1

Q2 2024

1

1

Q3 2024

5

6

Q4 2024

5

8

 

 

 

Q1 2025

5

8

Q2 2025

5

8

Zusammenlegung von CrazyBuzzer und SlotMagie: Marktkonsolidierung im Umfeld technischer und regulatorischer Herausforderungen

Am 25. April 2025 wurden die beiden Online-Spielangebote CrazyBuzzer und SlotMagie unter dem Dach der Solis Ortus Limited zusammengeführt. Das Unternehmen, eine Tochtergesellschaft der Merkur Group mit Sitz in Malta, kooperiert hierbei mit dem Softwareanbieter The Mill Adventure Limited.

Die Zusammenführung der Plattformen erfolgte im Rahmen einer technischen Migration, die laut Unternehmensangaben in der Nacht vom 23. auf den 24. April 2025 abgeschlossen wurde.

Konsequenzen für Angebot und Betrieb

Die Marke CrazyBuzzer ist seitdem nicht mehr erreichbar; Nutzer werden auf die Plattform SlotMagie weitergeleitet. Das neue Angebot umfasst derzeit ausschließlich virtuelle Automatenspiele. Sportwetten, die zuvor auf CrazyBuzzer verfügbar waren, sind zunächst aus dem Portfolio entfernt worden – trotz der weiterhin bestehenden Lizenz für Sportwetten auf der GGL-Whitelist.

Laut Betreiberangaben wurden sämtliche Kundenguthaben inklusive Bonusbeträgen auf die neue Plattform übertragen. Darüber hinaus sei im Nutzerkonto eine zusätzliche Aktivierung angekündigt worden. Technische oder funktionale Einschränkungen für Bestandskundinnen und -kunden seien nicht zu erwarten.

Regulatorische Hintergründe und Marktentwicklung

Die offizielle Begründung für die Zusammenführung verweist auf regulatorische Hürden bei der parallelen Führung mehrerer Plattformen unter deutscher Lizenz. Konkretisiert wurden diese Einschränkungen nicht.

Branchenbeobachter sehen in der Maßnahme eine Reaktion auf die hohen Kosten des Lizenzierungsverfahrens sowie auf die zunehmende Wettbewerbsintensität unter den legalen Anbietern. Die Entscheidung fällt zudem in eine Phase, in der der Markt für virtuelle Automatenspiele in Deutschland eine erste Konsolidierungswelle erlebt.

Ein weiterer möglicher Auslöser war ein sicherheitsrelevanter Vorfall im März 2025. Nach einem schwerwiegenden Datenleck, das u. a. CrazyBuzzer und SlotMagie betraf, gerieten sowohl The Mill Adventure als auch die Merkur Group in die Kritik.

Die Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder (GGL) sprach in diesem Zusammenhang eine Abmahnung gegen den verantwortlichen technischen Dienstleister aus. Inzwischen wurden laut GGL die entsprechenden Sicherheitsmängel behoben.

Im Zuge der Neustrukturierung wurde die Lizenz für CrazyBuzzer von der GGL-Whitelist entfernt. Für SlotMagie sind derzeit weiterhin sowohl Solis Ortus Limited als auch The Mill Adventure Limited als Betreiber gelistet. Ob letzteres Unternehmen mittelfristig weiter beteiligt bleibt, ist bislang nicht offiziell bestätigt.

Strukturelle Herausforderungen im Markt für virtuelle Automatenspiele

Die Marktentwicklung vollzieht sich weiterhin unter den Rahmenbedingungen des Glücksspielstaatsvertrags 2021. Während dieser eine einheitliche Rechtsgrundlage für legale Online-Glücksspielangebote geschaffen hat, sind die praktischen Auswirkungen ambivalent:

  • Das Genehmigungsverfahren für neue Anbieter gilt als langwierig und komplex
  • Strenge regulatorische Anforderungen erschweren den Markteintritt
  • Mehrere Anbieter haben sich infolgedessen aus dem Zulassungsverfahren zurückgezogen oder verzichten vollständig auf eine Antragstellung

Diese Faktoren führen zu einer stagnierenden Entwicklung innerhalb des regulierten Markts, während nicht lizenzierte Akteure weiterhin aktiv sind. Experten fordern daher eine praxisnähere Ausgestaltung der Regulierung sowie beschleunigte Genehmigungsprozesse, um die Kanalisierungsziele nachhaltig zu erreichen.

Quelle:

Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder (GGL) Whitelist

veröffentlicht am: Sonntag, 4. Mai 2025
überarbeitet am: Montag, 5. Mai 2025
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Tags:
Glücksspiel-Zulassungen in Deutschland,  Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder,  GGL,  Lizenzen 

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