Reguliertes Online-Glücksspiel: Seitwärtsphase zum Juli 2025
Juli 2025: Wie viele Lizenzen wurden bis Ende Juli an Glücksspiel-Anbieter vergeben?
Seit der Neuordnung des Glücksspielrechts im Jahr 2023 verläuft die Entwicklung im lizenzierten Online-Segment verhalten. Auch im Juli 2025 setzt sich das Bild fort: Die regulierten Teilmärkte bleiben stabil, ohne erkennbare Trendwende oder spürbare Dynamik. Die verfügbaren Kennziffern deuten auf ein Umfeld hin, in dem sich Anbieter, Nutzerschaft und Aufsicht auf die geltenden Spielregeln eingestellt haben. Die Marktmechanik wirkt eingepegelt; strukturelle Wachstumsimpulse bleiben aus.
Virtuelle Automatenspiele und Online-Casinos: unveränderte Struktur
Besonders ausgeprägt zeigt sich die Statik bei virtuellen Automatenspielen und Online-Casinospielen. Gegenüber dem zweiten Quartal 2025 wurden weder neue Marktteilnehmer sichtbar noch Erweiterungen im Produktzuschnitt erkennbar. Die Segmente bewegen sich im Rahmen der Vorgaben regelkonform, allerdings ohne Expansionszeichen.
Im Berichtsmonat wurden keine nennenswerten zusätzlichen Lizenzen vergeben. Auch umfangreiche Angebotsausweitungen oder marktrelevante technologische Neuerungen blieben aus. Das Muster spricht für eine Nachkonsolidierung nach der regulatorischen Umstellung, in der Transformationsprozesse weitgehend abgeschlossen sind.
Im staatlich lizenzierten Lotteriebereich bestätigt sich die Gleichförmigkeit der Entwicklung. Die Zahl der konzessionierten Unternehmen lag im Juli 2025 weiterhin bei 105 – identisch zum zweiten Quartal. Weder Neueinträge noch Rückzüge wurden registriert, was auf ein gefestigtes institutionelles Gleichgewicht hindeutet.
Einordnung und Ausblick
Der legale Online-Glücksspielmarkt in Deutschland zeigt sich zwei Jahre nach der Reform geordnet, aber impulsarm. Die Fortdauer der Stabilisierung in den zentralen Segmenten Automatenspiele, Casino und Lotterie spricht für ein dauerhaft tragfähiges, jedoch derzeit wachstumsneutrales Marktgefüge.
Ob sich daraus eine längerfristige Konsolidierungsphase ergibt oder ob wirtschaftliche, technologische oder regulatorische Impulse eine neue Entwicklungsetappe einleiten, bleibt offen.
Alle Lotterien
Zeitraum | Anzahl Erlaubnisse | Anzahl Portale |
Q1 2023 | 107 | 125 |
Q2 2023 | 108 | 126 |
Q3 2023 | 114 | 115 |
Q4 2023 | 105 | 115 |
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Q1 2024 | 106 | 117 |
Q2 2024 | 107 | 126 |
Q3 2024 | 107 | 124 |
Q4 2024 | 105 | 118 |
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Q1 2025 | 105 | 118 |
Q2 2025 | 105 | 118 |
Q3 2025 | 105 | 118 |
Staatliche Lotterien in Deutschland: Föderales Zusammenspiel mit zentraler Koordination
DLTB als Schaltstelle einheitlicher Verfahren
Die Organisation staatlicher Lotterien wird bundesweit über den Deutschen Lotto- und Totoblock (DLTB) gebündelt. Der länderübergreifende Verbund dient als Koordinationsinstanz, die grundlegende Abläufe harmonisiert. Dazu zählen die technisch abgesicherte Durchführung der Ziehungen, die Berechnung und Veröffentlichung der Gewinnquoten sowie die normierte Dokumentation der Ergebnisse.
Die kooperative Architektur gewährleistet, dass Ausspielungen, Quotenbildung und Ergebnisübermittlung unter nachvollziehbaren, prüffesten und transparenten Standards erfolgen. Der DLTB verbindet damit die Entscheidungsbefugnisse der Länder mit einer konsistenten Systemlogik.
Vertriebskanäle: Flächennetz und lizenzierte Online-Angebote
Der Absatz staatlicher Lotterieprodukte stützt sich auf ein duales Modell. Einerseits existiert ein dichtes Netz von etwa 25.000 Annahmestellen, das die Versorgung auch in peripheren Räumen sicherstellt.
Andererseits betreiben alle 16 Landeslotteriegesellschaften eigene Internetportale, über die eine rechtlich abgesicherte digitale Teilnahme ermöglicht wird. Durch diese Kombination wird veränderten Nutzungsgewohnheiten Rechnung getragen, ohne die regionale Verankerung der Angebote aufzugeben.
Aufsicht in Länderhoheit: Zuständigkeiten und Rechtsrahmen
Für Betrieb und Überwachung sowohl der stationären als auch der digitalen Vertriebsschiene sind die Bundesländer verantwortlich. Dieses föderale Regulierungsgefüge ist ein Kernbestandteil der deutschen Glücksspielordnung und zielt auf Rechtssicherheit, Nachvollziehbarkeit und präventiven Verbraucherschutz.
Die Zuständigkeitsverteilung führt zu einem Steuerungsmodell, das landesrechtliche Autonomie mit verbindlichen Qualitäts- und Sicherheitsanforderungen verknüpft.
Unter dem institutionellen Dach des DLTB agieren die staatlich getragenen Lotterieformate in einem klar strukturierten Rahmen. Operative Abläufe werden zentral vereinheitlicht, während die regulatorische Verantwortung bei den Ländern verbleibt. So entsteht ein System, das bundesweit konsistente Prozesse sicherstellt und zugleich die föderale Ordnung wahrt.
Zeitraum | Anzahl Erlaubnisse | Anzahl Portale |
Q1 2023 | 16 | 16 |
Q2 2023 | 16 | 16 |
Q3 2023 | 16 | 16 |
Q4 2023 | 16 | 16 |
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Q1 2024 | 16 | 16 |
Q2 2024 | 16 | 16 |
Q3 2024 | 16 | 16 |
Q4 2024 | 16 | 16 |
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Q1 2025 | 16 | 16 |
Q2 2025 | 16 | 16 |
Q3 2025 | 16 | 16 |
Wohlfahrtslotterien in Deutschland: Regulierte Angebote mit niedriger Risikoklasse
Für öffentlich erlaubte Lotterieformate mit geringem Suchtgefährdungspotenzial gelten in Deutschland klar umrissene Vorgaben. Maßgeblich ist § 12 Absatz 3 des Glücksspielstaatsvertrags 2021, der festlegt, unter welchen Voraussetzungen derartige Angebote betrieben werden dürfen. Im Mittelpunkt steht die Zuordnung zu einer risikoarmen Kategorie, die suchtfördernde Mechanismen ausschließt.
Das Segment grenzt sich deutlich von gewinnorientierten Modellen ab. Wirtschaftliche Gewinnerzielung ist nicht Zielsetzung; Ausnahmen sind nur zulässig, wenn verschärfte gesetzliche Bedingungen zur Teilnahmebegründung erfüllt werden. In diesen Fällen schreibt der Gesetzgeber vor, dass sämtliche Erlöse ausschließlich dem Gemeinwohl, mildtätigen Zwecken oder kirchlichen Aufgaben zufließen.
Zu den prägenden Anbietern zählen die Aktion Mensch e. V. sowie die Deutsche Postcode Lotterie. Beide operieren in einem wohlfahrtsorientierten Rahmen und verfügen über eine gefestigte Marktposition. Ihre Produkte sind so konzipiert, dass sie die einschlägigen rechtlichen Anforderungen vollständig abdecken.
Marktstatus und Regulierung (Stand Juli 2025)
Die Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder (GGL) führt eine Whitelist konzessionierter Unternehmen, die den risikoarmen Lotterien zuzuordnen sind. Zum Ende Juli 2025 umfasst das Verzeichnis weiterhin neun zugelassene Anbieter.
Gegenüber dem zweiten Quartal ergibt sich damit keine Veränderung. Aggregiert bieten diese Akteure derzeit 25 genehmigte Online-Formate an. Die Daten deuten auf stabile regulatorische Rahmenbedingungen und eine konsolidierte Anbieterlandschaft hin.
Soziale Zielsetzung bei begrenztem Gefahrenprofil
Die strikte Zweckbindung der Einnahmen und die formal niedrige Risikoausprägung machen die gemeinwohlorientierten Lotterien zu einem besonderen Teilbereich des deutschen Glücksspielsystems. Anders als bei kommerziellen Angeboten steht nicht die Ertragssteigerung, sondern die Förderung gesamtgesellschaftlicher Anliegen im Vordergrund.
Die aktuelle Marktlage bestätigt die Etablierung dieser Struktur im Online-Segment. Insgesamt entsteht ein Umfeld, das durch konsequente Regulierung, nachvollziehbare Mittelverwendung und ein begrenztes Gefährdungspotenzial gekennzeichnet ist, mit hoher Beständigkeit und normativer Legitimation.
Zeitraum | Anzahl Erlaubnisse | Anzahl Portale |
Q1 2023 | 7 | 18 |
Q2 2023 | 7 | 18 |
Q3 2023 | 7 | 18 |
Q4 2023 | 8 | 19 |
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Q1 2024 | 8 | 19 |
Q2 2024 | 9 | 23 |
Q3 2024 | 9 | 23 |
Q4 2024 | 9 | 25 |
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Q1 2025 | 9 | 25 |
Q2 2025 | 9 | 25 |
Q3 2025 | 9 | 25 |
Sparlose der Kreditwirtschaft: Kapitalaufbau mit Zufallsgewinn
Sparlotterien bilden innerhalb der risikoarmen Glücksspielangebote einen eigenständigen Teilmarkt. Getragen werden sie vor allem von Instituten der Sparkassen-Finanzgruppe sowie von genossenschaftlichen Banken. Das Produktformat verbindet planmäßiges Sparen mit einer zusätzlichen Gewinnchance und ordnet sich damit zwischen Finanzdienstleistung und Lotterie ein.
Kennzeichnend ist die Aufteilung des Entgelts: Der überwiegende Anteil fließt als Spareinlage auf ein persönliches Konto, ein kleiner Restbetrag speist den Gewinntopf. Diese Struktur verschiebt den Schwerpunkt von spielerischem Anreiz hin zur Vermögensbildung und grenzt das Angebot klar von klassischen Glücksspielen ab.
Als Kombinationsprodukt reduziert die Sparlotterie potenziell suchtfördernde Mechanismen zugunsten eines langfristigen Sparziels. Aus regulatorischer Perspektive gilt dieser Zuschnitt als risikomindernd, da der Nutzen in der Kapitalbildung liegt und der Zufallsanteil lediglich eine ergänzende Rolle übernimmt.
Das Modell ist historisch gewachsen und vor allem regional fest etabliert. Über Jahrzehnte haben sich Sparlotterien als Instrument zur Förderung privater Rücklagen bewährt und weisen in traditionell organisierten Kundengruppen eine hohe Bindung auf.
Zulassungen im Juli 2025: unveränderte Lage
Die Zulassungssituation blieb nach den vorliegenden Angaben im Juli 2025 konstant. Neue Lizenzen wurden nicht erteilt, bestehende Konzessionen nicht widerrufen. Die unveränderte Zahl genehmigter Anbieter signalisiert institutionelle Verlässlichkeit und eine konsistente Aufsichtspraxis.
Sparlotterien behaupten sich als verlässlicher Bestandteil des Segments risikoarmer, gemeinwohlverträglicher Spiele mit kapitalbildender Wirkung. Die Kombination aus banknaher Einbettung, konservativer Risikostruktur und stabiler Regulierung stützt die dauerhafte Rolle dieses Formats im Markt.
Zeitraum | Anzahl Erlaubnisse | Anzahl Portale |
Q1 2023 | 29 | 20 |
Q2 2023 | 29 | 20 |
Q3 2023 | 28 | 22 |
Q4 2023 | 28 | 22 |
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Q1 2024 | 28 | 22 |
Q2 2024 | 28 | 23 |
Q3 2024 | 28 | 23 |
Q4 2024 | 28 | 23 |
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Q1 2025 | 28 | 23 |
Q2 2025 | 28 | 23 |
Q3 2025 | 28 | 23 |
Klassenlotterien im Länderverbund: Die GKL als gemeinschaftlich getragenes Unternehmen
Als einziges Glücksspielunternehmen in Deutschland steht die Gemeinsame Klassenlotterie der Länder (GKL) im gemeinsamen Eigentum aller 16 Bundesländer. Ihr Konzessionsspektrum umfasst die Durchführung von Klassenlotterien sowie weiterer nach Glücksspielrecht zulässiger Formate und sichert damit eine zentrale Funktion im föderal geprägten Marktgefüge.
Die heutige GKL entstand aus der Zusammenführung der Nordwestdeutschen Klassenlotterie (NKL) und der Süddeutschen Klassenlotterie (SKL). Mit der Fusion wurden zuvor regional getrennte Organisationsstrukturen in einer einheitlichen Trägerorganisation gebündelt, wodurch Prozesse, Governance und Verantwortlichkeiten zentralisiert und standardisiert wurden.
Die operative Tätigkeit folgt einem klar normierten regulatorischen Rahmen. Rechtliche Integrität, nachvollziehbare Verfahren und kontinuierliche behördliche Aufsicht bilden die Leitplanken des Geschäfts. Damit wird die konsistente Anwendung der einschlägigen Glücksspielvorschriften gesichert und die Transparenz gegenüber Aufsichtsinstanzen gewährleistet.
Das Modell der GKL verdeutlicht, wie länderübergreifende Kooperation zu koordinierten, einheitlichen Abläufen im staatlichen Glücksspiel führt. Die gemeinsame Trägerschaft bündelt Interessen, etabliert vergleichbare Compliance-Standards und unterstützt eine Ausrichtung der Angebote am öffentlichen Interesse.
Zeitraum | Anzahl Erlaubnisse | Anzahl Portale |
Q1 2023 | 1 | 1 |
Q2 2023 | 1 | 1 |
Q3 2023 | 1 | 1 |
Q4 2023 | 1 | 1 |
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Q1 2024 | 1 | 1 |
Q2 2024 | 1 | 1 |
Q3 2024 | 1 | 1 |
Q4 2024 | 1 | 1 |
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Q1 2025 | 1 | 1 |
Q2 2025 | 1 | 1 |
Q3 2025 | 1 | 1 |
Online-Lotterievermittlung im Konzessionsrahmen: Unveränderte Marktparameter per Juli 2025
Die Bereitstellung staatlicher Lotterieprodukte über das Internet erfolgt in Deutschland ausschließlich auf Basis eines Lizenzverfahrens mit spezifischer Kontrolle. Trägerin des Konzessionsmodells ist die Gemeinsame Klassenlotterie der Länder (GKL).
Zulassungen werden nur erteilt, wenn Nachweise zur Systemintegrität, zu lückenlosen Transaktionsprotokollen und zu umfassender Transparenz vorliegen. Das Verfahren dient der rechtskonformen, überprüfbaren Abgrenzung gegenüber nicht regulierten Angeboten und stützt den Vertrauensschutz.
Vermittlungsunternehmen haben technische Sicherheitsstandards einzuhalten, revisionsfeste Datenflüsse zu gewährleisten und Berichtspflichten gegenüber der Aufsicht zu erfüllen. Der regulierte Onlinevertrieb zielt damit auf nachvollziehbare Geschäftsabläufe, klare Verantwortlichkeiten und dauerhaft überprüfbare Compliance.
Lizenz- und Plattformbestand: Stand 31. Juli 2025
Nach dem offiziellen Register waren zum 31. Juli 2025 insgesamt 38 Unternehmen mit gültiger Konzession für die digitale Lotterievermittlung gelistet.
Die Zahl liegt auf dem Niveau des vorhergehenden Berichtszeitpunkts. Unverändert blieb auch die Zahl der aktiv betriebenen Onlineangebote bei 33. Hinweise auf Markteintritte oder Rückzüge ergaben sich im Beobachtungszeitraum nicht.
Marktbild: Stabilität statt Strukturwandel
Die Daten sprechen für eine fortgesetzte Konsolidierungsphase. Die konstante Anbieter- und Plattformzahl signalisiert verlässliche regulatorische Rahmenbedingungen und ausgereifte operative Strukturen. In der Summe ist die digitale Lotterievermittlung fest im regulierten Glücksspielsystem verankert—geprägt von rechtlicher Beständigkeit, technischer Nachvollziehbarkeit und stabiler institutioneller Einbettung.
Zeitraum | Anzahl Erlaubnisse | Anzahl Portale |
Q1 2023 | 43 | 45 |
Q2 2023 | 43 | 45 |
Q3 2023 | 41 | 42 |
Q4 2023 | 41 | 42 |
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Q1 2024 | 41 | 42 |
Q2 2024 | 42 | 42 |
Q3 2024 | 41 | 41 |
Q4 2024 | 39 | 37 |
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Q1 2025 | 38 | 34 |
Q2 2025 | 38 | 33 |
Q3 2025 | 38 | 33 |
Digitale Vermittlungsplattformen im Lotteriemarkt: Beständiges Gefüge zum Juli 2025
Digitale Spielvermittler agieren in Deutschland als zwischengeschaltete Dienstleister innerhalb des regulierten Lotteriesystems. Sie treten nicht als Veranstalter auf, sondern schließen Spielverträge im Namen der Kundschaft mit konzessionierten Landeslotteriegesellschaften. Damit entsteht ein zulässiger, technikgestützter Vertriebsweg neben stationären Annahmestellen.
Zum Kernportfolio gehört die strukturierte Organisation von Tippgemeinschaften. Ergänzend werden individuelle Loskäufe über webbasierte Kanäle abgewickelt. Sämtliche Prozesse sind in ein Lizenzregime eingebettet, das technische, organisatorische und dokumentatorische Anforderungen vorgibt.
Die Tätigkeit unterliegt einer Genehmigungspflicht mit klaren Auflagen zu Nachvollziehbarkeit, Datensicherheit und ordnungsgemäßer Transaktionsführung. Ziel ist ein rechtssicherer, überprüfbarer Onlinevertrieb, der den gewerblichen Vermittlungsprozess eindeutig vom nicht regulierten Umfeld abgrenzt.
Die Unternehmen operieren ausschließlich online und arbeiten mit einem wirtschaftlich ausgerichteten Geschäftsmodell. Durch die Spezialisierung auf technische Vermittlungsprozesse tragen sie zur weiteren Differenzierung des legalen Lotterievertriebs bei und verstärken die Reichweite staatlicher Angebote im Netz.
Kennzahlen zum Stichtag 31. Juli 2025
Bundesweit waren 13 Spielvermittlungsunternehmen mit gültiger Lizenz registriert. Insgesamt wurden 20 Online-Portale betrieben; gegenüber dem Vormonat ergab sich keine Veränderung. Die Daten verweisen auf ein konsolidiertes Umfeld mit stabiler Anbieterbasis und unverändertem Plattformbestand.
Die Entwicklung im Juli 2025 unterstreicht die Rolle digitaler Vermittler als fester Bestandteil des staatlich beaufsichtigten Glücksspielmarkts. Die Kombination aus verlässlichem Rechtsrahmen, technischer Transparenz und konstanter Marktstruktur stützt eine dauerhaft integrierte, digital geprägte Vertriebssäule.
Zeitraum | Anzahl Erlaubnisse | Anzahl Portale |
Q1 2023 | 10 | 15 |
Q2 2023 | 11 | 16 |
Q3 2023 | 11 | 16 |
Q4 2023 | 11 | 16 |
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Q1 2024 | 12 | 18 |
Q2 2024 | 12 | 20 |
Q3 2024 | 12 | 20 |
Q4 2024 | 12 | 20 |
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Q1 2025 | 13 | 19 |
Q2 2025 | 13 | 20 |
Q3 2025 | 13 | 20 |
Online-Pferdewetten unter deutscher Aufsicht: Unveränderte Lage zum Juli 2025
Bis zum Stichtag Ende Juli 2025 zeigt das Segment der digital lizenzierten Pferdewetten ein statisches Bild. Unverändert sind fünf Unternehmen mit deutscher Erlaubnis aktiv; betrieben werden insgesamt sieben Online-Plattformen. Damit setzt sich die Konstellation des vorausgehenden Quartals fort. Neue Zulassungen wurden nicht erteilt, bestehende Genehmigungen nicht entzogen.
Die Verteilung der Unternehmenssitze bleibt zweigeteilt: Zwei lizenzierte Anbieter sind in Deutschland registriert, drei verfügen über Hauptverwaltungen auf Malta. Dieses Muster entspricht der Entwicklung der Vorquartale und unterstreicht die europäische Prägung des Teilmarkts.
Der rechtliche Rahmen ermöglicht die Teilnahme ausländischer Gesellschaften, sofern die deutschen Konzessionsauflagen vollständig erfüllt und laufend überwacht werden.
Hinweise auf Eintritts- oder Austrittsdynamik lagen im Beobachtungszeitraum nicht vor. Die gleichbleibende Zahl an Anbietern und Portalen deutet auf ein gefestigtes, institutionell eingehegtes Umfeld hin.
Im Ergebnis bestätigt sich der Bereich der Online-Pferdewetten zu Beginn des dritten Quartals 2025 als stabiler Bestandteil des regulierten Glücksspielsystems—getragen von planbarer Aufsichtspraxis und einer tragfähigen Geschäftsgrundlage.
Zeitraum | Anzahl Erlaubnisse | Anzahl Portale |
Q1 2023 | 6 | 7 |
Q2 2023 | 6 | 7 |
Q3 2023 | 6 | 7 |
Q4 2023 | 6 | 7 |
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Q1 2024 | 5 | 6 |
Q2 2024 | 5 | 6 |
Q3 2024 | 5 | 6 |
Q4 2024 | 5 | 7 |
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Q1 2025 | 5 | 7 |
Q2 2025 | 5 | 7 |
Q3 2025 | 5 | 7 |
Online-Sportwetten in Deutschland: Lizenzlage ohne Bewegung per Juli 2025
Zum Stichtag Juli 2025 zeigt der digitale Sportwettenmarkt in Deutschland ein unverändertes Bild. Nach wie vor verfügen 29 Unternehmen über eine gültige Erlaubnis für das Onlinegeschäft.
Die Zahl der tatsächlich betriebenen Plattformen blieb ebenfalls konstant. Hinweise auf Neuzugänge oder den Rückzug bestehender Lizenznehmer lagen im Berichtszeitraum nicht vor, was auf ein eingespieltes Markgleichgewicht schließen lässt.
Sitzverteilung der Lizenznehmer: Schwerpunkt Malta
Die räumliche Verortung der zugelassenen Anbieter bleibt international geprägt. Registriert sind zwei Unternehmen mit Sitz in Deutschland, zwei mit Hauptsitz in Österreich, ein Betreiber mit juristischer Ansiedlung in Frankreich und 24 Lizenznehmer mit rechtlichem Firmensitz auf Malta.
Diese Struktur entspricht exakt der Konstellation aus dem zweiten Quartal 2025 und bestätigt die andauernde Dominanz Maltas als Standort innerhalb des regulierten Online-Sportwettenmarkts.
Zur Jahresmitte 2025 präsentiert sich das lizenzierte Online-Sportwettengeschäft als konsolidiert und ohne erkennbare Verschiebungen. Die fortgesetzte Stabilität bei Anbieter- und Plattformzahlen deutet auf verlässliche Rahmenbedingungen hin. Zugleich dokumentiert die anhaltend hohe Zahl maltesischer Gesellschaften die ausgeprägte europäische Ausrichtung der Anbieterlandschaft.
Zeitraum | Anzahl Erlaubnisse | Anzahl Portale |
Q1 2023 | 36 | 40 |
Q2 2023 | 30 | 36 |
Q3 2023 | 31 | 37 |
Q4 2023 | 31 | 39 |
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Q1 2024 | 30 | 37 |
Q2 2024 | 30 | 37 |
Q3 2024 | 29 | 36 |
Q4 2024 | 29 | 34 |
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Q1 2025 | 29 | 33 |
Q2 2025 | 29 | 33 |
Q3 2025 | 29 | 33 |
Online-Automatenspiele: Reifephase mit gefestigter Marktordnung
Mit dem Glücksspielstaatsvertrag 2021 wurden Online-Automatenspiele in den legalen Rahmen überführt. Die Deutsche Gesellschaft für Glücksspiel mbH (DGGS) übernahm dabei eine Vorreiterrolle:
Mit den Angeboten JackpotPiraten und BingBong startete sie im Juni 2022 als erster lizenzierter Betreiber und trug maßgeblich zur Etablierung operativer und regulatorischer Standards bei. Auf eine Phase schnellen Ausbaus folgte schrittweise die Normalisierung der Marktprozesse.
Kennzahlenlage per Sommer 2025: Konstanz bei Betreibern und Plattformen
Die jüngste Bestandsaufnahme deutet auf ein weitgehend stabiles Umfeld hin. Im Juni 2025 wurden 38 konzessionierte Betreiber gezählt; die Zahl der aktiv genutzten digitalen Plattformen blieb mit 108 unverändert. Die Daten sprechen weniger für Expansion als für die Festigung bestehender Strukturen.
Die juristische Verortung der Anbieter weist weiterhin eine internationale Prägung auf: Neun Unternehmen sind in Deutschland registriert, eines in Österreich und 28 in Malta.
Gegenüber dem Vorquartal ergibt sich keine Verschiebung. Maltas anhaltende Bedeutung erklärt sich durch gewachsene Lizenz- und Brancheninfrastruktur sowie spezifische Online-Gaming-Expertise.
Der Markt bewegt sich in Richtung eines Gleichgewichts, das von Qualitätsmaßstäben geprägt ist. Zunehmende Anforderungen an Systemintegrität, geprüfte Datenflüsse und wirksame Spielerschutzinstrumente führen zu einer schärferen Selektion. Anbieter positionieren sich über geprüfte Prozesse, belastbare Governance und nachvollziehbare Berichterstattung.
Im Vordergrund steht nicht mehr primär die Ausweitung des Angebots, sondern die nachhaltige Leistungsfähigkeit der Plattformen. Markenprofilierung, verlässliche Compliance und operative Effizienz werden zu zentralen Kriterien für die langfristige Marktpräsenz. Das Segment der legalen Online-Automatenspiele konsolidiert sich damit zu einem stabilen Teilmarkt mit klaren Anforderungen an Qualität und Regelkonformität.
Zeitraum | Anzahl Erlaubnisse | Anzahl Portale |
Q1 2023 | 29 | 70 |
Q2 2023 | 39 | 119 |
Q3 2023 | 40 | 120 |
Q4 2024 | 39 | 120 |
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Q1 2024 | 39 | 120 |
Q2 2024 | 39 | 121 |
Q3 2024 | 39 | 122 |
Q4 2024 | 37 | 106 |
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Q1 2025 | 37 | 108 |
Q2 2025 | 38 | 108 |
Q3 2025 | 38 | 108 |
Regulierter Online-Poker: Unveränderte Marktverfassung zum Juli 2025
Zum Berichtsmonat Juli 2025 zeigt der Markt für legal konzessioniertes Online-Poker in Deutschland ein stabiles Bild. Nach Angaben der Gemeinsamen Glücksspielbehörde der Länder (GGL) führt die öffentliche Liste der zugelassenen Unternehmen weiterhin fünf Lizenznehmer, die zusammen sieben digitale Angebote betreiben. Gegenüber dem Vorquartal ergeben sich weder Zu- noch Abgänge. Dies ist ein Hinweis auf fortgeschrittene Konsolidierung innerhalb dieses eng definierten Segments.
Geografisches Muster: vollständige Konzentration auf Malta
Auffällig bleibt die einheitliche Sitzstruktur der Anbieter. Sämtliche konzessionierten Unternehmen sind juristisch auf Malta verortet. Die Homogenität der Standorte spiegelt die Rolle des EU-Mitgliedstaats als etabliertes Regulierungsumfeld für internationale Glücksspielgesellschaften wider und unterstreicht die europäische Einbindung des deutschen Online-Pokermarkts.
Die unveränderte Zahl der Konzessionsträger und Plattformen deutet auf institutionelle Gleichförmigkeit und ein gefestigtes Wettbewerbsbild hin. Dynamiken wie Markteintritte oder Rückzüge sind aktuell nicht erkennbar.
Damit präsentiert sich das regulierte Online-Poker als überschaubarer, stabil integrierter Teilbereich des legalen Glücksspielsystems—mit international geprägter Anbieterbasis und klaren regulatorischen Leitplanken.
Zeitraum | Anzahl Erlaubnisse | Anzahl Portale |
Q1 2023 | 4 | 6 |
Q2 2023 | 5 | 7 |
Q2 2023 | 5 | 7 |
Q4 2023 | 5 | 7 |
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Q1 2024 | 5 | 7 |
Q2 2024 | 5 | 7 |
Q3 2024 | 5 | 7 |
Q4 2024 | 5 | 7 |
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Q1 2025 | 5 | 7 |
Q2 2025 | 5 | 7 |
Q3 2025 | 5 | 7 |
Online-Casinospiele mit staatlicher Erlaubnis: Statusbericht zum Juli 2025
Bis einschließlich Ende Juli 2025 wurden im Segment der Online-Casinospiele keine weiteren Genehmigungen erteilt. Unverändert verfügen fünf Betreiber über eine Konzession; insgesamt bestehen acht erteilte Plattformgenehmigungen.
Nach dem regulatorischen Auftakt 2024 hat sich der Markt im ersten Halbjahr 2025 in eine Phase der geordneten Stabilisierung bewegt. Die zugelassenen Unternehmen operieren unter klar definierten Auflagen, während zusätzliche Zulassungen vorerst ausbleiben. Das Bild weist auf ein kontrolliertes Konsolidierungstempo innerhalb eines eng regulierten Rahmens hin.
Zeitraum | Anzahl Erlaubnisse | Anzahl Portale |
Q1 2023 | 0 | 0 |
Q2 2023 | 0 | 0 |
Q3 2023 | 0 | 0 |
Q4 2023 | 0 | 0 |
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Q1 2024 | 1 | 1 |
Q2 2024 | 1 | 1 |
Q3 2024 | 5 | 6 |
Q4 2024 | 5 | 8 |
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Q1 2025 | 5 | 8 |
Q2 2025 | 5 | 8 |
Q3 2025 | 5 | 8 |
Schwarzmarkt dominiert EU-Online-Glücksspiel – Deutschland reagiert mit Marktmonitor und OASIS-Zahlen, DSWV schlägt Alarm
Eine neue Untersuchung von Yield Sec im Auftrag der European Casino Association (ECA) zeichnet ein deutliches Bild: In Europa kontrollieren nicht lizenzierte Betreiber 71 % des Online-Glücksspielmarktes. Erfasst wurden Online-Casinos und Online-Sportwetten; digitale Lotterien blieben unberücksichtigt. So heißt es in der Analyse:
„Mit 71 % fließe somit der Löwenanteil in die Taschen der illegalen Anbieter.“
Insgesamt identifizierten die Forscher über 6.200 aktive Schwarzmarkt-Plattformen in Europa.
Für die EU-27 quantifiziert die Studie den Bruttospielertrag (GGR) des illegalen Segments mit 80,6 Mrd. € bei einem Gesamtmarkt von 114,3 Mrd. €. Regulierte Anbieter kamen auf 33,6 Mrd. € GGR und damit 29 % Marktanteil.
Die Dynamik 2024 verschärft das Bild: Die Erträge illegaler Akteure stiegen gegenüber dem Vorjahr um 53 %, der legale Sektor wuchs um 30 %, der Gesamtmarkt um 46 % auf rund 114 Mrd. €. Die Studie konstatiert damit ein strukturelles Wachstumsvorteil des Schwarzmarkts.
Sichtbarkeit, Nutzung, regionale Muster
Die Online-Sichtbarkeit illegaler Inhalte ist überwältigend. Wörtlich:
„92 % aller Glücksspielinhalte, die EU-Verbraucher im Jahr 2024 online gesehen haben, standen mit nicht lizenzierten Anbietern in Verbindung.“
Entsprechend hoch fiel die Interaktion aus: 81 Mio. Europäer – rund 18 % der Bevölkerung – nutzten im Jahresverlauf illegale Dienste.
Regional zeigen sich deutliche Unterschiede. Osteuropa gilt als Hotspot: 82 % der 35,5 Mrd. € Online-Einnahmen stammen dort aus illegalen Quellen. In Westeuropa eroberten nicht regulierte Anbieter 72 % eines 44,3 Mrd. € großen Marktes.
Südeuropa liegt bei 58 %, Nordeuropa bei 55 % illegalem Anteil. Bei der Kanalisierung (Anteil legaler Umsätze) führen skandinavische Länder mit 45 %; Zentraleuropa erreicht 28 %, Osteuropa nur 18 %.
Fiskalische Schäden und Marktmechanik: der „Jenga-Turm-Effekt“
Die fiskalischen Folgen sind erheblich: Rund 20 Mrd. € an Steuereinnahmen entgingen den EU-Staaten 2024. Die Ertragsrelation macht die Schieflage deutlich:
„Für jeden Euro, den regulierte Anbieter verdienten, generierten illegale Wettbewerber 2,40 €.“
Als zentrale Treiber nennt die Analyse große Sportereignisse wie Fußball-EM und Olympische Spiele – illegale Seiten kombinierten unrechtmäßige Live-Übertragungen mit aggressivem Marketing und Boni, „die weit über das hinausgingen, was regulierte Unternehmen rechtmäßig anbieten konnten“. Zusätzlich befeuerten Krypto-Glücksspiele und Prognosemärkte – insbesondere bei jüngeren Zielgruppen – das Wachstum.
Operativ setzen Schwarzmarktanbieter auf Täuschungstaktiken: gefälschte Bewertungen, Nationalflaggen und Banklogos zur Vertrauensmimikry, Social-Media-Akquise über TikTok, Twitch, Instagram, teils sogar Deepfakes für fingierte Promi-Werbung.
Dank fehlender Compliance gelten „schnelle Registrierung ohne KYC“, leicht veränderbare Einzahlungslimits und plattformübergreifende Produkte ohne Anforderungen an verantwortungsvolles Spielen.
Regulatorisch entsteht ein Pull-Effekt: Strengere Vorgaben für lizenzierte Anbieter – etwa Bonus- und Marketingrestriktionen sowie verpflichtende Spielerschutz-Tools – erhöhen Abwanderungsanreize Richtung unregulierter Offerten.
Die Studie beschreibt dies als „Jenga-Turm-Effekt“: Mit jeder zusätzlichen Beschränkung für legale Unternehmen lockern sich deren Stützen, illegale Akteure nutzen die Lücken und gewinnen Marktanteile. Das Fazit der Autoren ist eindeutig:
„Die Bekämpfung des illegalen Online-Glücksspiels erfordert mehr als nur die Regulierung lizenzierter Unternehmen.“
Nötig sei ein koordiniertes Vorgehen von Regierungen, Regulierungsbehörden und Branche, um kriminelle Aktivitäten aufzudecken und zu unterbinden sowie Überwachung und Durchsetzung deutlich zu intensivieren.
Ohne Gegenmaßnahmen drohten weitere Erosion des regulierten Sektors, anhaltende fiskalische Verluste und steigende Risiken für Verbraucher – von Betrug bis problematisches Spielen.
Deutschland setzt auf Transparenz: GGL startet vierteljährlichen „Marktmonitor Glücksspiel“
Als Reaktion auf den Bedarf an belastbaren Marktdaten führt die Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder (GGL) zum 15. August 2025 einen quartalsweisen Veröffentlichungsrhythmus ein. Unter dem Titel „GGL-Marktmonitor Glücksspiel“ werden fortan die Einsätze länderübergreifender Glücksspiele – und damit der legale Markt – ausgewiesen.
Ziel ist, Transparenz zu schaffen, Öffentlichkeit und Politik regelmäßig zu informieren, die evidenzbasierte Debatte zu stärken und einen Beitrag zur Evaluierung des GlüStV 2021 zu leisten. Perspektivisch ist eine inhaltliche Erweiterung um zusätzliche Kennzahlen geplant.
Der Auftaktbericht deckt die Quartale Q1 2025 und Q2 2025 ab und gliedert sich in:
- Teil I: Einsätze der länderübergreifenden „gefährlichen Glücksspiele“ (u. a. Sportwetten, virtuelle Automatenspiele, Online-Poker, Pferdewetten im Internet).
- Teil II: Einsätze der länderübergreifenden Lotterien (Klassen- und Soziallotterien) sowie die gewerbliche Spielvermittlung.
Die Quartalsentwicklung im Detail:
- Sportwetten stationär: 585 Mio. € (Q1) - 494 Mio. € (Q2) (−91 Mio. € / −15,6 %).
- Sportwetten online: 1.594 Mio. € - 1.391 Mio. € (−203 Mio. € / −12,7 %).
- Sportwetten gesamt: 2.179 Mio. € - 1.885 Mio. € (−294 Mio. € / −13,5 %).
- Virtuelle Automatenspiele: 1.098 Mio. € - 1.115 Mio. € (+17 Mio. € / +1,5 %).
- Online-Poker: 204 Mio. € - 184 Mio. € (−20 Mio. € / −9,8 %).
- Pferdewetten im Internet: 25 Mio. € - 32 Mio. € (+7 Mio. € / +28,0 %).
- „Gefährliche Glücksspiele“ gesamt: 3.506 Mio. € - 3.216 Mio. € (−290 Mio. € / −8,27 %).
Lotteriebezogene Einsätze:
- Klassenlotterien: 61 Mio. € - 58 Mio. € (−4,9 %).
- Soziallotterien: 315 Mio. € - 313 Mio. € (−0,6 %).
- Lotterien gesamt: 377 Mio. € - 371 Mio. € (−1,59 %).
- Gewerbliche Spielvermittlung: 243 Mio. € - 240 Mio. € (−1,23 %).
Zuwächse gab es allein bei virtuellen Automatenspielen und Pferdewetten online; sämtliche anderen Segmente – insbesondere Sportwetten – schrumpften im Quartalsvergleich. Gleichwohl bleibt die Sportwette das umsatzstärkste Einzelsegment.
OASIS liefert Spielerschutz-Kennzahlen: 425 Mio. Abfragen pro Monat
Das vom Regierungspräsidium (RP) Darmstadt geführte Spielersperrsystem OASIS veröffentlicht seine meistgefragten Kennzahlen regelmäßig online – angekündigt in der Woche der Pressemeldung vom 22. August 2025.
Ziel ist es, Transparenz zu schaffen, Informationsbedarfe von Branche, Wissenschaft und Spielern zu bedienen und die hohe Systemnutzung zu dokumentieren: durchschnittlich 425 Mio. Abfragen pro Monat, rund fünf Milliarden im Jahr 2024.
„Statistiken zu den am häufigsten angefragten Themen werden seit dieser Woche veröffentlicht.“
Die Auswahl umfasst u. a.:
- Gesamtzahl der in OASIS eingetragenen Personen,
- Gesamtzahl der gesperrten Personen,
- Eintragungen und Aufhebungen von Sperren der letzten zwölf Monate,
- Monatliche Abfragen (ohne Werbe-/Boniabfragen),
- Verteilung der angeschlossenen Betriebsstätten nach Typen.
Der Datenschutz bleibt gewahrt:
„Die Statistiken lassen keine Rückschlüsse auf personenbezogene Daten zu.“
OASIS ermöglicht Selbstsperren auf Antrag der Betroffenen und Fremdsperren auf Antrag Dritter. In der Praxis wird beim Betreten von Spielhallen, Spielbanken, Wettvermittlungsstellen sowie bei zugelassenen Online-Angeboten die Identität gegen OASIS geprüft.
Bei aktiver Sperre ist Zutritt zu verwehren. Die Behörde kündigt regelmäßige Aktualisierungen und ggf. Erweiterungen an:
„Die Zahlen geben einen Einblick in die Verbreitung des Glücksspielangebotes im Bundesgebiet und darin, wie viele Menschen den Schutz des Spielersperrsystems in Anspruch nehmen.“
DSWV meldet 36 % mehr illegale Sportwetten-Webseiten – und fordert Kurskorrektur
Der Deutsche Sportwettenverband (DSWV) verweist in einer Pressemitteilung vom 27. Juni 2025 auf einen deutlichen Anstieg illegaler Angebote im Sportwettbereich. Laut dem Tätigkeitsbericht 2024 der GGL wuchs die Zahl der von der Behörde beobachteten illegalen deutschsprachigen Sportwetten-Webseiten von 281 auf 382 – ein Plus von 36 %.
Dem standen nur 34 Webseiten von 30 erlaubten Anbietern gegenüber, die auf der GGL-Whitelist geführt werden. Das Verhältnis legal: illegal liegt damit bei etwa 1: 11.
Erstmals nennt die GGL zudem eine offizielle Schätzung des Marktanteils unerlaubter Online-Angebote für Sportwetten, virtuelles Automatenspiel, Online-Poker: rund 25 %. DSWV-Präsident Mathias Dahms sieht darin ein Warnsignal: Illegale Anbieter profitierten davon,
„dass sie ein deutlich breiteres Wettangebot bereitstellen können – insbesondere im Bereich der besonders beliebten Live-Wetten sowie bei der Anzahl der Sportarten und Wettbewerbe“.
Viele Nutzer wichen genau deshalb auf illegale Seiten aus. Zugleich hält der Verband die 25 % für zu niedrig. Andere Untersuchungen, darunter die Schnabl-Studie von DSWV und DOCV – schätzten den Schwarzmarktanteil auf über 50 %.
Positiv bewertet der DSWV, dass die GGL erstmals Gesamt-Wetteinsätze der erlaubten Sportwettenanbieter ausweist: 8,2 Mrd. € für 2024 (Vorjahr: 7,9 Mrd. €). Dahms kommentiert:
„Mit dieser Zahl schafft die GGL mehr Transparenz für den Markt und die Öffentlichkeit.“
Eine faktenbasierte Debatte sei nur mit verlässlichen offiziellen Zahlen möglich. In der Regulierung fordert der DSWV Konkurrenzfähigkeit des legalen Angebots als Schlüssel zur Kanalisierung:
„Der beste Schutz vor dem Schwarzmarkt ist ein attraktives, legales Angebot. Dazu gehören mehr zulässige Wettarten, mehr Live-Wetten und eine realitätsnahe Ausgestaltung der Regulierung.“
Kombination aus Durchsetzung und Attraktivität
Die vorliegenden Befunde verknüpfen europäische und deutsche Perspektive: Ein dominanter Schwarzmarkt mit hoher Online-Sichtbarkeit und zweistelligen Wachstumsraten, fiskalische Verluste in Milliardenhöhe und erhöhte Risiken für den Verbraucherschutz.
Deutschland adressiert die Transparenzlücke mit dem GGL-Marktmonitor und regelmäßig publizierten OASIS-Statistiken; die Branche, vertreten durch den DSWV, drängt zugleich auf eine realitätsnahe Regulierung, um legale Angebote attraktiver zu machen und Kanalisierung zu erhöhen.
Die strategische Schlussfolgerung aus der Yield-Sec-Analyse bleibt der Maßstab:
„Die Bekämpfung des illegalen Online-Glücksspiels erfordert mehr als nur die Regulierung lizenzierter Unternehmen.“
Gefordert ist ein gemeinsames Vorgehen – mit härterer Durchsetzung gegen illegale Strukturen und einem wettbewerbsfähigen legalen Markt, der Spieler bindet, statt sie in den Schwarzmarkt zu treiben.
Quellen:
überarbeitet am: Freitag, 29. August 2025