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DGGS im Gespräch beim Spielsucht Podcast Glücklich Süchtig

Der Spielsucht Podcast Glücklich Süchtig ist im Gespräch mit Florian Werner, Geschäftsführer der Deutschen Gesellschaft für Glücksspiel.

Florian Werner, der Geschäftsführer der Deutschen Gesellschaft für Glücksspiel (DGGS), beantwortet in einem Interview im Podcast Glücklich Süchtig Fragen zum Spielerschutz. Zudem erklärt der Geschäftsführer, wie in Deutschland lizenzierte Online-Spielotheken arbeiten. Außerdem äußert sich Florian Werner zu den Zielen der DGGS. Zu diesen gehört unter anderem, über das Online-Glücksspiel aufzuklären, Transparenz zu schaffen und mit Vorurteilen aufzuräumen.

Reguliertes Online-Glücksspiel vonseiten der Betreiber beleuchtet  

Die DGGS hat im Juni 2022 als erster Anbieter die Zulassung für das Angebot virtuellen Automatenspiels erhalten. Das Unternehmen betreibt die Plattformen JackpotPiraten und BingBong. Im aktuellen Beitrag vom 22. Juni 2023 der Podcast-Reihe Glücklich Süchtig wird das Thema Spielsucht von der Seite der Glücksspiel-Betreiber beleuchtet.

Über den Podcast Glücklich Süchtig

Glücklich Süchtig begann Anfang 2021 als Podcast-Projekt. Kevin B., heute „trockener“ Glücksspieler, spricht in wöchentlichen Beiträgen mit anderen Betroffenen. Doch im aktuellen Podcast kommt auch die Seite der Betreiber zu Wort.

Wie Spielerschutz in lizenzierten Online-Spielhallen funktioniert  

In Online-Spielotheken gibt es vorgegebene Limits, die von Spielern und Betreibern eingehalten werden müssen. Dazu gehört ein Einzahlungslimit von 1.000 € monatlich. Die Spieler haben jedoch auch die Option, sich selbst niedrigere Limits zu setzen, beispielsweise Einsatz- und Zeitlimits.

Florian Werner erklärt, dass den Spielern empfohlen werde, sich neben den gesetzlichen Vorgaben selbst Limits zu setzen. Zu diesem Zweck seien Tools in den Online-Spielotheken implementiert.

Weiterhin seien die Betreiber dazu verpflichtet, das Spielverhalten der Spieler zu beobachten. Sollte ein Kunde auffälliges Spielverhalten an den Tag legen, werde er vom Kundensupport kontaktiert. Wenn Beratungsgespräche ergebnislos verliefen, werde der betreffende Spieler über die Sperrdatei OASIS von der Teilnahme am Glücksspiel ausgeschlossen.

Florian Werner führt aus:

Man muss so ein System haben. […] Das ist vorgeschrieben. Wir haben uns für einen Anbieter entschieden, den wir als gut erachten. Mit dem System können wir spielsuchtgefährdete Spieler erkennen […] und im Notfall auch sperren.

Bei der Erkennung problematischen Spielverhaltens würden verschiedene Parameter beobachtet. Dazu gehörten ständig steigende Einsätze, das Zurückziehen angemeldeter Auszahlungsanträge oder das Hinterherjagen von Verlusten.

1.000 € Einzahlungslimit zu hoch oder zu niedrig?

Was das im Glücksspielstaatsvertrag (GlüStV) vorgeschriebene Einzahlungslimit betreffe, so erachte Kevin B., dass der Betrag bereits sehr hoch sei. Kaum jemand könne sich ein Hobby leisten, das monatlich 1.000 € koste.

Dieses Thema sei kontrovers diskutiert worden, erklärte Werner. Dies sei die rote Linie, die nun für alle gelte, auch wenn sie für einige Personen zu hoch gegriffen sein könnte. Es sei ein politischer Kompromiss, den die Behörde gefunden habe.

Derzeit befinde man sich in einem Evaluierungsprozess. Es werde aktuell sogar darüber diskutiert, ob der Betrag angehoben werden müsse. Dies könne in einigen Fällen bereits umgesetzt werden. Ansonsten bestehe die Gefahr der Abwanderung auf den Schwarzmarkt.

Im Bereich der Sportwetten könne der Betrag auf Antrag des Spielers unter Beweis der Bonität bereits auf 10.000 € oder mehr erhöht werden. Diese Regel solle künftig auch für das virtuelle Automatenspiel gelten.

Wie sieht die aktuelle Marktsituation aus?

Zur derzeitigen Marktsituation gebe es bereits einige Studien, die die Länder selbst initiiert hätten. Florian Werner gehe davon aus, dass bisher eine Kanalisierung von rund 50 % erreicht worden sei. Was die Umsätze angehe, vermute der Geschäftsführer, dass der Anteil der illegalen Märkte größer sei.

Das Spiel sei jetzt langsamer und möglicherweise weniger interessant für den Spieler mit problematischem Spielverhalten. In Kooperation mit der Glücksspielaufsichtsbehörde werde seitens der Anbieter versucht, dies zu kompensieren. Ein Beispiel sei das Spielangebot. Derzeit seien rund 600 Spieletitel von der Behörde freigegeben worden. Auf dem illegalen Markt gebe es jedoch Tausende Spiele.

Florian Werner erklärt:

Was wir versuchen, ist, dass wir die Nutzer darüber aufklären, warum das so ist. Darum sind wir auch in diesem Podcast. Wir arbeiten auch daran, dem Spieler auf eine andere Art Unterhaltung zu bieten.

Auf diese Weise könne die Tatsache kompensiert werden, dass die regulierten Plattformen nicht den gleichen Spielspaß bieten könnten wie die illegalen Online-Spielotheken.

Die Zukunft der Online-Spielotheken

Der Anteil am Online-Glücksspiel in Deutschland werde auch in Zukunft weiter anwachsen, weil einfach alles digitaler werde, so Florian Werner. Das gelte sowohl für den Handel als auch für das Glücksspiel.

Wie man mit gewissen Themen umgehe, liege nicht zuletzt an der Erziehung. Kinder müssten lernen, wie man Medien nutze und konsumiere. Eine kritische Betrachtung sei in allen Bereichen notwendig. Das betreffe Lebensmittel genauso wie das Glücksspiel. Die Menschen müssten einen bewussten Umgang mit dem Spiel erlernen.

Zu den Aufgaben der lizenzierten Glücksspiel-Anbieter gehöre nicht zuletzt, Aufklärungsarbeit zu leisten. Am Ende sei es ein Spagat zwischen den Freiheiten, die jeder Teilnehmer der Gesellschaft habe, und der Reglementierung bestimmter Bereiche. Mit der Verabschiedung des GlüStV habe man sich auf einen Weg geeinigt.

veröffentlicht am: Montag, 26. Juni 2023
überarbeitet am: Dienstag, 27. Juni 2023
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Tags:
DGGS,  Spielsucht Podcast,  Glücklich Süchtig,  Online-Spielothek,  Deutsche Gesellschaft für Glücksspiel,  Spielsucht 

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