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Reguliertes Online-Glücksspiel in Deutschland: Marktverhältnisse stagnieren im zweiten Quartal 2025

Zweites Quartal 2025: Überblick über die vergebenen Lizenzen im legalen deutschen Glücksspielmarkt

[ Bild: Stand Juni 2025: Wie viele Glücksspiel-Lizenzen wurden in Deutschland vergeben? ]

Seit der umfassenden Neuausrichtung des deutschen Glücksspielrechts im Jahr 2023 hat sich der Online-Markt für lizenzierte Angebote nur verhalten entwickelt. Auch im Mai 2025 zeigt sich keine Trendwende: Die regulierten Marktsegmente verharren auf einem stabilen, aber bewegungslosen Niveau.

Zwei Jahre nach Reformbeginn: Keine neuen Wachstumsimpulse im digitalen Glücksspielsektor

Die vorliegenden Daten bestätigen eine Phase der strukturellen Konsolidierung, in der sich Anbieter, Nutzer und Aufsichtsbehörden gleichermaßen auf die bestehenden Rahmenbedingungen eingestellt haben.

Besonders deutlich wird die Stagnation in den Bereichen virtuelle Automatenspiele und Online-Casinospiele. Beide Teilsegmente weisen im Vergleich zum ersten Quartal 2025 keine nennenswerten Veränderungen auf – weder hinsichtlich der Anbieterlandschaft noch in Bezug auf das Produktportfolio oder Nutzerverhalten. Der Markt zeigt sich regelkonform, aber ohne Expansionsdynamik.

Anzeichen institutioneller Reifung statt Marktexpansion

Weder nennenswerte neue Lizenzvergaben noch bedeutende Angebotsausweitungen oder technologische Innovationen wurden im aktuellen Berichtsmonat verzeichnet. Vielmehr deutet die Gleichförmigkeit der Marktkennzahlen darauf hin, dass sich die Branche in einer Phase nachlaufender Konsolidierung befindet.

Die zentralen Transformationsprozesse, die mit der Neuordnung des Marktes einhergingen, scheinen weitgehend abgeschlossen. Wachstumstreiber wie neue Produktkategorien, Betreiberstrategien oder geändertes Konsumentenverhalten blieben bisher aus.

Der Lotteriemarkt als Spiegel regulatorischer Kontinuität

Auch im Bereich der staatlich lizenzierten Lotterien zeigt sich ein gleichförmiges Bild. Die Zahl der konzessionierten Anbieter lag im zweiten Quartal 2025 weiterhin bei 105 Unternehmen, identisch zum Stand aus dem vierten Quartal 2024. Neueinträge oder Marktaustritte wurden nicht registriert.

Diese Konstanz deutet auf eine abgeschlossene Phase regulatorischer Anpassung und operativer Standardisierung hin. Der Lotteriesektor hat offenkundig ein stabiles institutionelles Gleichgewicht erreicht, das auf langfristige Betriebssicherheit und marktwirtschaftliche Beständigkeit abzielt. Die ausbleibende Dynamik wird somit weniger als Defizit, sondern eher als Zeichen struktureller Etablierung gewertet.

Ein regulierter Markt in der Phase operativer Beruhigung

Zwei Jahre nach dem Inkrafttreten der neuen Glücksspielregulierung zeigt sich der legale Online-Glücksspielmarkt in Deutschland geordnet, aber impulsarm. Die zurückhaltende Entwicklung in zentralen Segmenten wie Automatenspiele, Casino und Lotterie verweist auf eine systemische Stabilisierung, in der neue Dynamiken bisher ausbleiben.

Die kommenden Monate werden zeigen, ob sich daraus ein dauerhaft konsolidierter Markt ergibt – oder ob technologische, wirtschaftliche oder regulatorische Impulse doch noch zu einer neuen Entwicklungsphase führen.

 

Alle Lotterien 

Zeitraum

Anzahl Erlaubnisse

Anzahl Portale

Q1 2023

107

125

Q2 2023

108

126

Q3 2023

114

115

Q4 2023

105

115

 

 

 

Q1 2024

106

117

Q2 2024

107

126

Q3 2024

107

124

Q4 2024

105

118

 

 

 

Q1 2025

105

118

Q2 2025

105

118

 

Staatliche Lotteriestrukturen in Deutschland: Institutionelle Organisation und föderale Aufgabenteilung

Koordinierte Steuerung über Ländergrenzen hinweg

Die bundesweit abgestimmte Organisation staatlicher Lotterieformate in Deutschland erfolgt über den Deutschen Lotto- und Totoblock (DLTB). Dieses länderübergreifende Konsortium fungiert als operative Plattform zur Vereinheitlichung zentraler Verfahren. Dazu zählen insbesondere die technische Durchführung von Ziehungen, die Ermittlung sowie Veröffentlichung der Gewinnquoten und die standardisierte Protokollierung der Ergebnisse.

Die kooperative Struktur stellt sicher, dass Prozesse wie Ausspielungen, Quotenbildung und Ergebnisverbreitung unter klar definierten Anforderungen an Transparenz, Nachvollziehbarkeit und Prüfbarkeit erfolgen. Der DLTB fungiert damit als Schnittstelle zwischen föderaler Autonomie und einheitlicher Systemlogik.

Vertriebsarchitektur: Zwischen Präsenznetzwerk und digitaler Plattformstruktur

Das Vertriebssystem staatlich organisierter Lotterien in Deutschland basiert auf einem dualen Modell aus physischer Verankerung und digitaler Reichweite. Die traditionelle Vertriebssäule besteht aus rund 25.000 stationären Annahmestellen, die eine flächendeckende Versorgung – auch in strukturschwachen oder ländlich geprägten Regionen – gewährleisten.

Ergänzend dazu betreibt jede der 16 Landeslotteriegesellschaften ein eigenes Online-Portal, das den Erwerb von Lotterieprodukten über das Internet ermöglicht. Damit wird nicht nur dem veränderten Nutzungsverhalten Rechnung getragen, sondern auch regulatorisch abgesichert eine digitale Teilnahmeinfrastruktur bereitgestellt.

Regulierung im Bundesländerverbund: Zuständigkeiten und rechtliche Kontrolle

Die Verantwortung für den Betrieb und die Aufsicht sowohl der stationären als auch der digitalen Vertriebswege liegt jeweils bei den Bundesländern. Dieses föderal gegliederte Regulierungssystem ist ein zentrales Merkmal der deutschen Glücksspielordnung und zielt auf eine rechtssichere, nachvollziehbare und präventiv wirksame Steuerung des staatlichen Lotterieangebots ab.

Durch diese Aufgabenteilung entsteht ein Governance-Modell, das föderale Entscheidungsautonomie mit der Einhaltung bundeseinheitlicher Qualitäts- und Sicherheitsstandards in Einklang bringt. Die staatlich getragenen Lotterieformate agieren damit innerhalb eines strukturell kontrollierten und institutionell abgestützten Rahmens – sowohl operativ als auch regulativ.

Zeitraum

Anzahl Erlaubnisse

Anzahl Portale

Q1 2023

16

16

Q2 2023

16

16

Q3 2023

16

16

Q4 2023

16

16

 

 

 

Q1 2024

16

16

Q2 2024

16

16

Q3 2024

16

16

Q4 2024

16

16

 

 

 

Q1 2025

16

16

Q2 2025

16

16

 

Gemeinwohlbasierte Lotterieangebote: Regulierte Stabilität im Segment geringfügiger Spielrisiken

Im Bereich der öffentlich zugelassenen Lotterien mit minimalem Suchtpotenzial bestehen in Deutschland präzise regulatorische Leitplanken. Die rechtliche Grundlage hierfür findet sich in § 12 Absatz 3 des Glücksspielstaatsvertrags 2021, der explizit definiert, unter welchen Bedingungen entsprechende Formate zulässig sind. Im Zentrum steht dabei die Einstufung als risikoarm hinsichtlich potenziell suchtfördernder Spielmechanismen.

Abgrenzung zu kommerziellen Zielen: Einnahmenbindung an Gemeinwohlzwecke

Charakteristisch für dieses Marktsegment ist der Verzicht auf wirtschaftlich orientierte Gewinnerzielung. Eine Abweichung hiervon ist nur unter der Voraussetzung zulässig, dass strengere gesetzliche Vorgaben hinsichtlich der Motivation zur Teilnahme erfüllt werden. In solchen Fällen gilt zudem die zwingende Auflage, sämtliche Einnahmen ausschließlich Zwecken von öffentlichem Interesse, mildtätigen Anliegen oder kirchlicher Tätigkeit zuzuführen.

Zwei prominente Akteure in diesem Kontext sind die Aktion Mensch e. V. sowie die Deutsche Postcode Lotterie. Beide Organisationen agieren innerhalb eines gemeinwohlzentrierten Lotteriesystems und verfügen über stabile Marktpräsenz. Ihre Angebote sind so ausgestaltet, dass sie den rechtlichen Anforderungen uneingeschränkt entsprechen.

Regulierungslage und Marktdaten: Konstanz im Drittquartal 2025

Die Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder (GGL) führt eine Whitelist konzessionierter Anbieter, die dem Segment der risikoarmen Lotterieformate zugeordnet werden können. Nach dem aktuellen Stand zum Ende des zweiten Quartals 2025 umfasst dieses Verzeichnis weiterhin neun zugelassene Anbieter – ein Wert, der seit dem ersten Quartal des Jahres keine Veränderung erfahren hat.

Insgesamt betreiben diese Akteure derzeit 25 genehmigte Onlineangebote, über welche die jeweiligen Lotterieprodukte digital verbreitet werden. Die regulatorische Kontinuität spiegelt sich somit auch in der Marktstruktur wider: Es ergibt sich ein Bild stabiler Rahmenbedingungen und institutionalisierter Anbieterlandschaft.

Ein reguliertes Marktsegment mit wohlfahrtsorientierter Zielsetzung

Die klare Zweckbindung der Einnahmen sowie die formale Risikoarmut der angebotenen Spiele machen dieses Lotterieformat zu einem Sonderfall innerhalb des deutschen Glücksspielsystems.

Im Unterschied zu kommerziellen Glücksspielangeboten steht hier nicht die Maximierung finanzieller Erträge, sondern die Förderung gesamtgesellschaftlicher Anliegen im Vordergrund. Die aktuellen Marktzahlen unterstreichen die Etablierung und Verstetigung dieser gemeinnützigen Struktur im Onlinebereich.

Insgesamt lässt sich konstatieren: Die Kombination aus regulatorischer Strenge, transparenter Mittelverwendung und eingeschränktem Gefährdungspotenzial hat ein Umfeld geschaffen, das sich durch Beständigkeit und hohe normative Legitimation auszeichnet.

Zeitraum

Anzahl Erlaubnisse

Anzahl Portale

Q1 2023

7

18

Q2 2023

7

18

Q3 2023

7

18

Q4 2023

8

19

 

 

 

Q1 2024

8

19

Q2 2024

9

23

Q3 2024

9

23

Q4 2024

9

25

 

 

 

Q1 2025

9

25

Q2 2025

9

25

Sparlotterien im Bankensektor: Strukturierte Kapitalbildung mit Lotterieelement

Finanznahe Lotteriemodelle mit moderatem Risikoprofil

Im Segment der risikoarmen Glücksspielangebote nehmen Sparlotterien eine funktional und regulatorisch besondere Rolle ein. Sie werden überwiegend von Einrichtungen der Sparkassen-Finanzgruppe sowie von genossenschaftlichen Kreditinstituten bereitgestellt und verbinden systematisches Sparen mit einer zusätzlichen Gewinnchance.

Das zentrale Charakteristikum dieser Modelle besteht in der Aufteilung des Lospreises: Der überwiegende Teil des Betrags wird einem individuellen Sparkonto gutgeschrieben, während lediglich ein kleinerer Anteil in den Lotterietopf eingeht. Dadurch entsteht eine Risikostruktur, die sich deutlich von konventionellen Glücksspielprodukten abgrenzt und auf Vermögensbildung statt Spielverlockung zielt.

Zwischen Kapitalzweck und Spielanreiz: Ein hybrides Modell mit Tradition

Sparlotterien vereinen Elemente aus Finanzdienstleistung und Unterhaltungsangebot zu einem strukturierten Kombinationsprodukt. Ihr Aufbau reduziert suchtgefährdende Spielanreize zugunsten eines langfristigen Sparziels, was insbesondere aus regulatorischer Sicht als präventiv wirksame Maßnahme zur Risikominimierung bewertet wird.

Diese Form des Spiels mit finanzieller Zweckbindung hat sich vor allem in regionalen Kontexten fest etabliert. Über Jahrzehnte hinweg haben sich Sparlotterien als akzeptiertes Instrument zur Förderung privaten Vermögensaufbaus mit spielerischem Rahmen profiliert und zeichnen sich durch hohe Nutzerbindung in traditionell organisierten Kundenkreisen aus.

Zulassungsstatus im zweiten Quartal 2025: Keine strukturellen Veränderungen

Die aktuelle Entwicklung in der Regulierungslage unterstreicht die Kontinuität dieses Marktsegments. Nach Angaben aus dem zweiten Quartal 2025 blieb die Zahl der genehmigten Anbieter unverändert. Weder wurden neue Lizenzen erteilt noch bestehende Konzessionen widerrufen.

Diese Konstanz verweist auf eine gefestigte institutionelle Struktur sowie auf ein gleichbleibendes Vertrauen in die regulatorische Verlässlichkeit dieser Produktkategorie. Sparlotterien bleiben damit ein stabiler Bestandteil des Portfolios risikoarmer, gemeinwohlverträglicher Spielangebote mit kapitalbildender Wirkung.

Zeitraum

Anzahl Erlaubnisse

Anzahl Portale

Q1 2023

29

20

Q2 2023

29

20

Q3 2023

28

22

Q4 2023

28

22

 

 

 

Q1 2024

28

22

Q2 2024

28

23

Q3 2024

28

23

Q4 2024

28

23

 

 

 

Q1 2025

28

23

Q2 2025

28

23

 

Klassenlotterien unter gemeinsamer Länderaufsicht: Die GKL als zentrale Trägerinstitution

Die Gemeinsame Klassenlotterie der Länder (GKL) fungiert als bundesweit einziges Glücksspielunternehmen, das unter der kollektiven Trägerschaft aller 16 Bundesländer operiert. Mit der konzessionierten Durchführung von Klassenlotterien sowie weiteren gesetzlich zulässigen Lotterieformaten erfüllt die GKL eine zentrale Rolle im föderal organisierten Glücksspielwesen Deutschlands.

Die Gründung der GKL resultierte aus der institutionellen Verschmelzung der vormals eigenständigen Nordwestdeutschen Klassenlotterie (NKL) und der Süddeutschen Klassenlotterie (SKL). Durch diesen Zusammenschluss wurde ein einheitlicher organisatorischer Rahmen geschaffen, der vormals regional differenzierte Strukturen in einem zentralisierten Modell zusammenführt.

Die operative Tätigkeit der GKL basiert auf einem klar definierten regulatorischen Gefüge, das der konsistenten Umsetzung der gesetzlichen Vorgaben des Glücksspielrechts dient. Dabei stehen rechtliche Integrität, Transparenz und die permanente behördliche Kontrolle im Vordergrund.

Das Modell der GKL illustriert beispielhaft, wie föderale Kooperationsmechanismen zu einer koordinierten und gemeinwohlorientierten Regulierung im staatlichen Glücksspielbereich beitragen können.

Zeitraum

Anzahl Erlaubnisse

Anzahl Portale

Q1 2023

1

1

Q2 2023

1

1

Q3 2023

1

1

Q4 2023

1

1

 

 

 

Q1 2024

1

1

Q2 2024

1

1

Q3 2024

1

1

Q4 2024

1

1

 

 

 

Q1 2025

1

1

Q2 2025

1

1

 

Digitale Lotterievermittlung im Lizenzsystem: Konstante Marktstruktur im zweiten Quartal 2025

Regulierter Zugang zum Onlinevertrieb staatlicher Lotterieprodukte

Die rechtssichere Vermittlung von Lotterien über das Internet unterliegt in Deutschland einem lizenzierten Verfahren mit spezifischer behördlicher Kontrolle. Grundlage ist ein Konzessionssystem, das im Auftrag der Gemeinsamen Klassenlotterie der Länder (GKL) etabliert wurde.

Anbieter dürfen ihre Dienste nur dann im digitalen Raum bereitstellen, wenn sie die formalen Anforderungen hinsichtlich technischer Systemintegrität, Nachvollziehbarkeit der Transaktionen und umfassender Transparenz erfüllen.

Ziel des Zulassungsverfahrens ist die Gewährleistung eines überprüfbaren, gesetzeskonformen Onlinevertriebs, der sich klar vom unregulierten Markt abgrenzt und den Vertrauensschutz der Nutzerinnen und Nutzer gewährleistet.

Lizenzierte Vermittlungsstruktur: Zahlen bleiben auf stabilem Niveau

Wie aus dem offiziellen Register der konzessionierten Vermittlungsunternehmen hervorgeht, waren zum Stand 30. Juni 2025 insgesamt 38 Anbieter mit einer gültigen Lizenz zur digitalen Lotterievermittlung erfasst.

Dieser Wert entspricht dem Stand vom Mai 2025 und weist damit keine Veränderung auf. Ebenso blieb die Anzahl aktiv betriebener Onlineplattformen mit 33 konstant.

Diese Bestandsaufnahme deutet auf eine gleichbleibende Marktstruktur hin, die sowohl regulatorisch als auch operativ von Stabilität geprägt ist. Neue Markteintritte oder strukturelle Umbrüche blieben im Beobachtungszeitraum aus.

Gefestigtes Umfeld bei digitaler Lotterievermittlung

Die aktuelle Entwicklung im Segment der lizenzierten Online-Lotterievermittlung zeigt eine fortgesetzte Phase der Konsolidierung. Die stabilen Anbieterzahlen spiegeln ein kontrolliertes Wachstum wider, das sich innerhalb klarer regulatorischer Leitplanken vollzieht.

Damit bestätigt sich die digitale Lotterievermittlung als fest verankerter Bestandteil des staatlich regulierten Glücksspielsystems – geprägt von rechtlicher Verlässlichkeit, technischer Transparenz und konstanter institutioneller Rahmenordnung.

Zeitraum

Anzahl Erlaubnisse

Anzahl Portale

Q1 2023

43

45

Q2 2023

43

45

Q3 2023

41

42

Q4 2023

41

42

 

 

 

Q1 2024

41

42

Q2 2024

42

42

Q3 2024

41

41

Q4 2024

39

37

 

 

 

Q1 2025

38

34

Q2 2025

38

33

 

Digitale Spielvermittler im Lotteriewesen: Gefestigte Marktstruktur im zweiten Quartal 2025

Onlinevermittler als spezialisierte Schnittstellen im regulierten Lotteriebereich

Im Rahmen der geltenden Glücksspielregulierung in Deutschland nehmen digitale Spielvermittler eine intermediäre Rolle ein. Diese Unternehmen agieren nicht als Veranstalter von Lotterien, sondern vermitteln Spielverträge zwischen Endnutzern und konzessionierten staatlichen Lotteriegesellschaften. Sie bieten damit eine rechtlich zulässige Alternative zu den klassischen Vertriebswegen über stationäre Annahmestellen.

Ein zentrales Element ihres Angebots ist die strukturierte Organisation von Spielgemeinschaften. Darüber hinaus umfasst das Geschäftsmodell die Abwicklung individueller Losverkäufe über digitale Kanäle. Der gesamte Betrieb unterliegt einer lizenzierten Zulassungsarchitektur und ist an klar definierte regulatorische Anforderungen geknüpft.

Strukturelle Rahmenbedingungen: Vermittlung unter regulatorischer Aufsicht

Die Tätigkeit der Online-Spielvermittler ist an ein genehmigungspflichtiges System gebunden, das vor allem auf die Einhaltung von Transparenzstandards und die Sicherstellung der ordnungsgemäßen Abwicklung im digitalen Raum abzielt. Ziel ist es, den gewerblichen Vertrieb von Lotterieleistungen über das Internet auf eine überprüfbare und rechtlich abgesicherte Basis zu stellen.

Anbieter innerhalb dieses Segments agieren ausschließlich digital und verfolgen ein wirtschaftlich orientiertes Geschäftsmodell. Durch ihre Fokussierung auf technische Vermittlungsprozesse tragen sie zur Ausdifferenzierung des legalen Lotterievertriebs in Deutschland bei.

Marktdaten zum Quartalsende: Stabile Anbieterlandschaft bei konstanter Plattformanzahl

Zum Stichtag 30. Juni 2025 waren bundesweit 13 Spielvermittlungsunternehmen mit gültiger Lizenz registriert. Diese betrieben insgesamt 20 Online-Portale – ein Wert, der gegenüber dem Vormonat keine Veränderung aufwies. Die Zahlen deuten auf ein weiterhin konsolidiertes Marktumfeld mit stabiler Anbieterbasis hin.

Der gleichbleibende Bestand an digitalen Plattformen signalisiert, dass sich dieser spezialisierte Vertriebskanal im regulierten Lotteriemarkt etabliert hat. Die Beständigkeit in der Anbieterstruktur spricht für eine gefestigte operative Grundlage und ein hohes Maß an regulatorischer Planungssicherheit.

Digitale Vermittlungsdienste als konstanter Baustein im Lotteriesystem

Die Entwicklung im zweiten Quartal 2025 bestätigt die Kontinuität digitaler Vermittlungsdienste im staatlich überwachten Glücksspielsystem. Als lizensierte Akteure agieren die Spielvermittler innerhalb eines rechtlich klar abgegrenzten Handlungsrahmens und leisten einen funktionalen Beitrag zur breiteren Erreichbarkeit legaler Lotterieangebote im Netz. Ihre stabile Marktpräsenz steht für eine erfolgreiche Integration digitaler Vertriebslösungen in den modernen Lotteriebetrieb.

Zeitraum

Anzahl Erlaubnisse

Anzahl Portale

Q1 2023

10

15

Q2 2023

11

16

Q3 2023

11

16

Q4 2023

11

16

 

 

 

Q1 2024

12

18

Q2 2024

12

20

Q3 2024

12

20

Q4 2024

12

20

 

 

 

Q1 2025

13

19

Q2 2025

13

20

 

Digitale Pferdewettanbieter unter staatlicher Lizenz: Stabilität im zweiten Quartal 2025

Keine Veränderungen in der Anbieterlandschaft

Im regulierten Marktsegment der Online-Pferdewetten blieb die Konstellation der aktiven Unternehmen im Zeitraum bis Ende Juni 2025 konstant. Weiterhin operieren fünf lizenzierte Anbieter innerhalb des vom deutschen Glücksspielrecht definierten Rahmens. Diese Unternehmen betreiben insgesamt sieben Online-Plattformen zur Abwicklung von Pferdewetten – eine Struktur, die bereits im vorangegangenen Quartal bestand und unverändert fortgeführt wird.

Die gleichbleibende Anzahl an Marktteilnehmern verweist auf eine fortgesetzte Konsolidierung innerhalb dieses spezialisierten Wettsegments. Weder neue Lizenzen wurden vergeben noch bestehende Genehmigungen zurückgezogen.

Standortverteilung zwischen Inland und Ausland: Internationale Anbieterkonstellation

Eine Auswertung der Unternehmenssitze zeigt eine geografisch geteilte Marktstruktur. Zwei der fünf konzessionierten Anbieter sind mit Sitz in Deutschland registriert, während drei Unternehmen ihre Hauptverwaltung auf Malta führen.

Diese grenzüberschreitende Ausrichtung entspricht dem bereits etablierten Muster der Vorquartale und verdeutlicht die europäische Dimension im Bereich der Online-Pferdewetten.

Die Standortverteilung ist zugleich Ausdruck des bestehenden regulatorischen Rahmens, der auch ausländischen Unternehmen mit gültiger deutscher Konzession eine Teilnahme am Markt ermöglicht – unter der Voraussetzung vollständiger Rechtskonformität und fortlaufender Aufsicht.

Konsolidiertes Marktbild bei digital lizenzierten Pferdewetten

Die aktuelle Entwicklung im Bereich der Online-Pferdewetten zeigt keine strukturellen Verschiebungen. Die Anzahl der Anbieter und Plattformen bleibt unverändert, was für ein stabiles und institutionell gefestigtes Marktumfeld spricht.

Die fortgesetzte Tätigkeit aller bestehenden Lizenznehmer ohne erkennbare Marktdynamik weist auf ein ausgeglichenes Verhältnis zwischen regulatorischer Steuerung und wirtschaftlicher Tragfähigkeit in diesem Teilsektor hin. Damit bestätigt sich das Online-Pferdewettangebot auch im zweiten Quartal 2025 als stabiles Segment innerhalb des regulierten Glücksspielsystems.

Zeitraum

Anzahl Erlaubnisse

Anzahl Portale

Q1 2023

6

7

Q2 2023

6

7

Q3 2023

6

7

Q4 2023

6

7

 

 

 

Q1 2024

5

6

Q2 2024

5

6

Q3 2024

5

6

Q4 2024

5

7

 

 

 

Q1 2025

5

7

Q2 2025

5

7

 

Online-Sportwetten unter Aufsicht: Lizenzstruktur bleibt auch im zweiten Quartal 2025 unverändert

Stabilität in einem hochregulierten Marktumfeld

Im regulierten Bereich der Online-Sportwetten in Deutschland gab es auch im zweiten Quartal 2025 keine Veränderungen hinsichtlich der lizenzierten Anbieterlandschaft.

Wie bereits im Vorquartal verfügen weiterhin 29 Unternehmen über eine offizielle Erlaubnis zur Durchführung von Sportwetten im digitalen Raum. Ebenso blieb die Anzahl der aktiv betriebenen Plattformen im Berichtszeitraum konstant.

Diese Entwicklung verweist auf eine fortdauernde Marktstabilität, bei der sich weder neue Markteintritte noch Rückzüge bestehender Lizenznehmer verzeichnen lassen.

Internationale Anbieterkulisse: Malta bleibt dominierend

Ein näherer Blick auf die juristischen Unternehmenssitze der konzessionierten Anbieter zeigt ein weiterhin international geprägtes Marktbild. Die Verteilung im zweiten Quartal 2025 stellt sich wie folgt dar:

  • 2 Anbieter mit Sitz in der Bundesrepublik Deutschland
  • 2 Unternehmen mit Hauptsitz in Österreich
  • 1 Betreiber mit juristischer Ansiedlung in Frankreich
  • 24 Lizenznehmer mit rechtlichem Firmensitz auf Malta

Diese geografische Zusammensetzung entspricht exakt der Lage aus dem ersten Quartal des Jahres. Damit bleibt insbesondere Malta – nicht zuletzt aufgrund seines etablierten regulatorischen Rahmens für Glücksspiellizenzen – der dominante Standort im Marktgefüge lizenzierter Online-Sportwettenanbieter.

Keine strukturellen Verschiebungen im zweiten Quartal

Der lizenzierte Sportwettenmarkt im Internet zeigt sich auch zur Jahresmitte 2025 als konsolidiert und unverändert. Die fortbestehende Stabilität bei der Zahl der Anbieter und Plattformen spricht für ein eingefahrenes Marktgleichgewicht innerhalb eines klar regulierten Rahmens.

Die konstante Präsenz internationaler Betreiber – vor allem mit Sitz auf Malta – unterstreicht dabei die grenzüberschreitende Ausrichtung dieses Glücksspielsegments und verweist auf einen weiterhin stark europäisch geprägten Anbieterpool.

Zeitraum

Anzahl Erlaubnisse

Anzahl Portale

Q1 2023

36

40

Q2 2023

30

36

Q3 2023

31

37

Q4 2023

31

39

 

 

 

Q1 2024

30

37

Q2 2024

30

37

Q3 2024

29

36

Q4 2024

29

34

 

 

 

Q1 2025

29

33

Q2 2025

29

33

 

Online-Automatenspiele in Deutschland: Übergang in eine Phase strategischer Marktstabilisierung

Vom regulatorischen Aufbau zum betriebswirtschaftlichen Gleichgewicht

Seit der Einführung der legalen Online-Automatenspiele im Zuge des Glücksspielstaatsvertrags 2021 hat sich das Marktumfeld deutlich gewandelt. Die Deutsche Gesellschaft für Glücksspiel mbH (DGGS), die mit den Plattformen JackpotPiraten und BingBong im Juni 2022 als erstes konzessioniertes Unternehmen in diesem Segment an den Start ging, spielte in der Anfangsphase eine zentrale Rolle beim institutionellen Aufbau des neuen Rechtsrahmens.

Diese Pionierrolle ging mit einem dynamischen Wachstum einher, das insbesondere durch eine schnelle Plattformexpansion und steigende Anbieterzahlen geprägt war. Doch dieser Expansionskurs scheint mittlerweile einer Phase struktureller Konsolidierung zu weichen.

Marktdaten Mai/Juni 2025: Stabilität mit gezielter Erweiterung

Eine Analyse der jüngsten Marktentwicklung zeigt eine weitgehend konstante Anbieterlandschaft. Im Mai 2025 lag die Zahl der konzessionierten Betreiber bei 38, was gegenüber dem Vormonat einem leichten Zuwachs entspricht.

Neu hinzugekommen ist die DZBT Operations Limited mit Sitz auf Malta. Das Unternehmen war zuvor bereits im Bereich der Online-Sportwetten lizenziert und erhielt im Juni 2025 zusätzlich die Zulassung für den Betrieb virtueller Automatenspiele.

Trotz der gestiegenen Anbieterzahl bleibt die Anzahl der aktiv betriebenen digitalen Plattformen mit 108 unverändert. Hinweise deuten darauf hin, dass mindestens ein Anbieter sein Angebot vorübergehend oder dauerhaft eingestellt hat. Diese Entwicklung verweist auf eine zunehmende Fokussierung innerhalb des Markts – weg von quantitativer Ausdehnung, hin zu betrieblicher Optimierung und strategischer Sortimentsbereinigung.

Herkunftsverteilung der Anbieter: Malta weiterhin führend

Ein Blick auf die juristischen Unternehmenssitze offenbart die internationale Struktur des Marktes:

  • 9 Anbieter mit Sitz in Deutschland
  • 1 Unternehmen mit Hauptsitz in Österreich
  • 28 Lizenznehmer mit rechtlicher Ansiedlung in Malta

Diese geografische Zusammensetzung bleibt gegenüber dem Vorquartal konstant und unterstreicht die anhaltende Dominanz maltesischer Betreiber im regulatorischen Gefüge. Die Gründe liegen unter anderem in der gewachsenen regulatorischen Infrastruktur Maltas sowie in der dort etablierten Branchenexpertise für Online-Glücksspiel.

Konsolidierungsphase mit Fokus auf Qualität und Compliance

Die aktuellen Kennzahlen deuten auf eine Verlangsamung des bisherigen Marktwachstums und auf den Übergang in eine Reifephase hin. Wachsende regulatorische Anforderungen, gestiegene Erwartungen an technische Integrität sowie ein zunehmender Fokus auf Spielerschutz führen zu einer strukturellen Sortierung innerhalb des Anbieterkreises.

Die Online-Automatenspiele im legalen Bereich bewegen sich somit in Richtung eines stabilisierten Marktmodells, das weniger von Expansion, dafür zunehmend von Nachhaltigkeit, Qualitätssicherung und markenstrategischer Differenzierung geprägt ist. Damit setzt sich der Trend fort, regulatorische Konformität und unternehmerische Effizienz als maßgebliche Parameter für langfristige Marktteilhabe zu etablieren.

Zeitraum

Anzahl Erlaubnisse

Anzahl Portale

Q1 2023

29

70

Q2 2023

39

119

Q3 2023

40

120

Q4 2024

39

120

 

 

 

Q1 2024

39

120

Q2 2024

39

121

Q3 2024

39

122

Q4 2024

37

106

 

 

 

Q1 2025

37

108

Q2 2025

38

108

 

Reguliertes Online-Poker in Deutschland: Marktstruktur bleibt im zweiten Quartal 2025 unverändert

Stabile Anbieterzahl im eng umrissenen Segment

Im Mai 2025 präsentiert sich der Markt für staatlich konzessioniertes Online-Poker als weitgehend konstant. Nach Angaben der Gemeinsamen Glücksspielbehörde der Länder (GGL) umfasst die aktuelle Whitelist weiterhin fünf lizenzierte Anbieter, die insgesamt sieben digitale Plattformen für die Durchführung legaler Pokerangebote im Internet betreiben.

Im Vergleich zum Vorquartal zeigen sich damit keine Veränderungen bei der Zahl der aktiven Marktteilnehmer oder der betriebenen Plattformen – ein Indikator für eine fortgeschrittene Konsolidierung innerhalb dieses spezifischen Glücksspielsegments.

Einheitliche Standortstruktur: Malta als zentrales Regulierungsumfeld

Eine Auffälligkeit des Marktes liegt in der geografischen Verortung der Anbieter: Alle konzessionierten Unternehmen führen ihren rechtlichen Hauptsitz auf Malta. Diese homogene Standortstruktur unterstreicht die zentrale Rolle des EU-Mitgliedsstaates als etablierter Regulierungsstandort für internationale Glücksspielunternehmen.

Die Wahl Maltas als Firmensitz steht im Einklang mit dessen langjähriger Glücksspielregulierungspraxis und der Attraktivität für Anbieter digitaler Spielangebote. Der deutsche Markt für Online-Poker zeigt sich damit in starkem Maße eingebunden in ein europäisch geprägtes Betreiberumfeld.

Gefestigte Marktverhältnisse im regulierten Online-Poker

Die unveränderte Struktur des Online-Pokermarkts im zweiten Quartal 2025 spricht für ein gefestigtes und derzeit weitgehend abgeschlossenes Anbieterfeld. Die stabile Anzahl an Konzessionsträgern sowie die geographische Fokussierung auf Malta deuten auf eine Phase institutioneller Gleichförmigkeit hin, in der sich keine dynamischen Entwicklungen hinsichtlich neuer Markteintritte oder Rückzüge abzeichnen.

Damit bleibt das regulierte Online-Pokerangebot in Deutschland ein klar umrissenes, stabil integriertes Teilsegment des legalen Glücksspielmarkts – mit ausgeprägter internationaler Anbieterstruktur und überschaubarem Wettbewerbsumfeld.

Zeitraum

Anzahl Erlaubnisse

Anzahl Portale

Q1 2023

4

6

Q2 2023

5

7

Q2 2023

5

7

Q4 2023

5

7

 

 

 

Q1 2024

5

7

Q2 2024

5

7

Q3 2024

5

7

Q4 2024

5

7

 

 

 

Q1 2025

5

7

Q2 2025

5

7

 

Staatlich lizenzierte Online-Casinospiele: Marktverhältnisse und Genehmigungslage im zweiten Quartal 2025

Erste Konzession für öffentlich-rechtlichen Anbieter als Auftakt regulatorischer Öffnung

Am 15. Januar 2024 wurde der Staatlichen Lotterie- und Spielbankenverwaltung erstmals eine Lizenz zur Veranstaltung von Online-Casinospielen im Rahmen des deutschen Glücksspielrechts erteilt. Diese Erlaubnis markierte einen entscheidenden Schritt in der Öffnung des Marktes für digitale Tischspiele unter staatlicher Kontrolle.

Der Spielbetrieb umfasst klassische Casinoprodukte wie Roulette, Blackjack und Live-Angebote, ist jedoch geografisch limitiert: Zugriffsberechtigt sind ausschließlich volljährige Personen mit Wohnsitz im Freistaat Bayern.

Marktöffnung durch Privatlizenzen: Erhöhte Dynamik ab Herbst 2024

Nach einer längeren Phase regulatorischer Zurückhaltung folgte am 18. September 2024 ein deutlicher Expansionsimpuls: An diesem Tag erhielten erstmals vier privatwirtschaftliche Anbieter eine offizielle Zulassung zum Betrieb regulierter Online-Casinospiele, verteilt auf insgesamt fünf digitale Plattformen.

Zu den Lizenznehmern zählt die BluBet Operation Limited, eine Tochtergesellschaft der Novomatic-Gruppe, die seither das Angebot casino.novoline.de verantwortet. Auch Cashpoint Malta Limited, Teil der Gauselmann-Gruppe, trat mit der Plattform merkur-spiel.de in den Markt ein.

Weitere Genehmigungen wurden Skill On Net Limited (für drueckglueck.de/casino) sowie Tipico Karlsruhe Limited erteilt, letzteres Unternehmen erhielt bis November 2024 insgesamt vier Konzessionen für eigene Markenangebote.

Aktueller Lizenzstatus im Jahr 2025: Phase regulativer Stabilisierung

Im laufenden Jahr 2025 kam es bis einschließlich Ende Juni zu keinen weiteren Genehmigungen im Online-Casinosegment. Die Anzahl der lizenzierten Betreiber sowie der zugelassenen Plattformen blieb unverändert, was auf eine Übergangsphase institutioneller Konsolidierung schließen lässt.

Nach dem regulatorischen Auftaktjahr 2024 hat sich der Markt für staatlich genehmigte Online-Casinospiele in Deutschland im ersten Halbjahr 2025 in eine Phase kontrollierter Stabilisierung überführt. Die bislang zugelassenen Akteure operieren unter klar definierten Bedingungen, während neue Genehmigungen zunächst ausbleiben.

Zeitraum

Anzahl Erlaubnisse

Anzahl Portale

Q1 2023

0

0

Q2 2023

0

0

Q3 2023

0

0

Q4 2023

0

0

 

 

 

Q1 2024

1

1

Q2 2024

1

1

Q3 2024

5

6

Q4 2024

5

8

 

 

 

Q1 2025

5

8

Q2 2025

5

8

 

Regulierte Anbieter setzen auf Innovationsdruck: Legale Online-Spielhallen reagieren mit erweiterten Funktionen

Der Markt für virtuelle Automatenspiele unter deutscher Lizenz sieht sich weiterhin mit erheblichen strukturellen Hindernissen konfrontiert. Die rechtlichen Rahmenbedingungen des Glücksspielstaatsvertrags 2021 ermöglichen zwar erstmals eine bundesweit einheitliche Regulierung von Online-Angeboten, stoßen jedoch in der praktischen Umsetzung zunehmend an ihre Grenzen.

Gleichzeitig intensivieren lizenzierte Anbieter ihre Bemühungen, sich im Wettbewerb mit illegalen Plattformen durch zusätzliche Features und Transparenzangebote zu behaupten.

Hemmnisse durch Regularien: Ein Markt im Wartestand

Die aktuelle regulatorische Struktur bringt insbesondere bei der Zulassung neuer Marktteilnehmer spürbare Herausforderungen mit sich. Die Verfahren gelten als komplex, langwierig und bürokratisch überfrachtet – ein Umstand, der zur Folge hat, dass sich mehrere interessierte Unternehmen aus dem Genehmigungsprozess zurückgezogen haben oder auf eine Antragstellung verzichten.

Dies führt zu einer weitgehenden Stagnation im legalen Segment. Die erhoffte Verlagerung von Nutzungsverhalten hin zu regulierten Anbietern bleibt damit aus, während illegale Plattformen weiterhin unvermindert präsent sind.

Fachkreise mahnen daher Reformbedarf an: Schnellere Zulassungsverfahren, eine praxisnähere Umsetzung regulatorischer Anforderungen sowie ein besser austariertes Verhältnis zwischen Verbraucherschutz und Marktdurchlässigkeit gelten als vordringliche Maßnahmen zur Belebung des legalen Angebots.

Premium-Zugang und Datenvisualisierung: Strategien gegen die Schattenwirtschaft

Trotz der engen regulatorischen Vorgaben nutzen lizenzierte Online-Spielhallen neue technologische Möglichkeiten, um das Spielerlebnis attraktiver und differenzierter zu gestalten.

Im Mittelpunkt stehen dabei sogenannte Transparenz-Funktionen und Premium-Mitgliedschaften, mit denen sich legale Anbieter deutlich vom Schwarzmarkt abgrenzen wollen.

Rückzahlungsquoten in Echtzeit: Ein analytisches Instrument

Besondere Aufmerksamkeit erfährt das Konzept der Echtzeit-Rückzahlungsquote (RTP, Return to Player), das über die theoretische Ausschüttungsrate hinausgeht und tatsächlich beobachtete Werte innerhalb definierter Zeitfenster abbildet.

Im Gegensatz zur statistischen RTP – die unter Laborbedingungen über Millionen Spins berechnet wird – reflektiert die Echtzeit-RTP das aktuelle Auszahlungsverhalten auf der jeweiligen Plattform im vorgegebenen Zeitrahmen.

Beispielhafte Berechnung:

  • Einsatzsumme in 24 Stunden: 1.000.000 €
  • Gewinnauszahlungen: 950.000 €
  • Resultierende Echtzeit-RTP: 95 %

Dieses Modell ermöglicht eine datenbasierte Einschätzung über die jüngste Dynamik eines Slots und dient als Entscheidungshilfe für analytisch orientierte Nutzer – ohne jedoch eine Prognosefunktion zu erfüllen.

Symbolische Indikatoren: „Hot“ und „Cold“ als intuitive Spielführer

Ergänzend zur Echtzeit-RTP setzen viele Plattformen auf visuelle Orientierungshilfen wie die Kennzeichnung von Spielautomaten als „Hot“ oder „Cold“. Dabei handelt es sich nicht um belastbare Kennzahlen, sondern um heuristische Klassifizierungen basierend auf Parametern wie Gewinnfrequenz, Zeit seit dem letzten Großgewinn oder Slot-Beliebtheit. Ziel ist es, spielpsychologische Reize zu aktivieren und die Verweildauer zu erhöhen – ohne den Anspruch statistischer Exaktheit.

Gegenüberstellung:

Feature

Echtzeit-RTP

Hot/Cold-Kennzeichnung

Darstellung

Prozentwert (z. B. 94,2 %)

Symbol (z. B. Flamme/Eiskristall)

Datenbasis

Plattformweite Transaktionen

Erfahrungswerte/Indikatoren

Transparenzgrad

Hoch

Gering

Zielwirkung

Rational, analytisch

Emotional, intuitiv

Volatilität: Der unterschätzte Risikofaktor

Ein weiterer Aspekt, der zunehmend Beachtung findet, ist die Volatilität eines Slots. Sie beschreibt die Schwankungsintensität der möglichen Auszahlungen. Während bei geringer Volatilität häufig kleinere Gewinne auftreten, sind bei hoher Volatilität seltenere, dafür potenziell sehr hohe Auszahlungen möglich.

Die Volatilität beeinflusst insbesondere die Aussagekraft kurzfristiger RTP-Werte: Hochvolatile Spiele zeigen stärkere Ausschläge, während geringvolatile Slots konstante Echtzeit-RTP-Werte liefern.

Max-RTP-Slots im Premium-Modell: Neue Impulse für die regulierte Branche

Innovative Modelle wie die Einführung von Slots mit maximaler RTP im Rahmen kostenpflichtiger Premium-Abos zeigen, wie legale Anbieter versuchen, die Attraktivität ihres Angebots gezielt zu steigern.

Plattformen wie BingBong und JackpotPiraten, beide im Besitz der DGGS Deutsche Gesellschaft für Glücksspiel mbH, offerieren seit Februar 2025 exklusiven Zugang zu besonders hoch vergütenden Automaten. Diese erreichen – nach Abzug der deutschen Einsatzsteuer – RTP-Werte im Bereich von 94 bis 94,8 %.

Beispiele:

  • Extreme Riches (Gamomat): Basismodell ca. 88 %, Premium-Modus ca. 90 %
  • Ancient Magic, Chili Bomba, Book of Crazy Chicken: jeweils mit RTPs über 94 %

GGL-Zertifizierung: Rechtssicherheit und Verbraucherschutz

Die Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder (GGL) führt eine öffentliche Whitelist legaler Anbieter. Nur dort gelistete Plattformen dürfen in Deutschland Online-Glücksspiel anbieten. Kriterien hierfür sind unter anderem:

  • RTP-Offenlegung gemäß gesetzlicher Vorgabe
  • Prüfung der Fairness durch unabhängige RNG-Zertifikate
  • Nachweisliche Maßnahmen zum Spieler- und Jugendschutz

BingBong und JackpotPiraten erfüllen diese Anforderungen vollständig und verfügen über gültige Genehmigungen nach dem Glücksspielstaatsvertrag 2021.

Regulierter Markt sucht Anschluss über Mehrwertangebote

Die derzeitige Marktdynamik verdeutlicht, dass legale Anbieter zunehmend auf funktionale Innovationen setzen, um sich im Wettbewerb gegen nicht lizenzierte Offerten zu behaupten.

Instrumente wie Echtzeit-RTP, Hot/Cold-Indikatoren oder Slots mit Maximal-RTP stärken das Argument für reguliertes Glücksspiel: Transparenz, Sicherheit und die Möglichkeit einer informierten Spielentscheidung.

Auch wenn Glücksspiele stets dem Zufallsprinzip unterliegen, eröffnen solche Features im legalen Raum neue Perspektiven auf ein verantwortungsvolles Spielverhalten – und verdeutlichen, dass Regulierung nicht zwangsläufig zu Attraktivitätsverlust führen muss, sondern durch gezielte Mehrwertangebote sogar neue Reize schaffen kann.

Quelle:

Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder (GGL) Whitelist

veröffentlicht am: Montag, 28. Juli 2025
überarbeitet am: Dienstag, 29. Juli 2025
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Tags:
aktuelle Whitelist,  regulierter Glücksspielmarkt Deutschland 

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